Dienstag, 28. April 2015

Hühnerschicksal: Der Fuchs schlug wieder zu

Am 22. Januar diesen Jahres, da gab es dieses Massaker an unseren Hühnern durch einen Fuchs, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2015/01/huhner-tod.html, ja und gestern, da kam schon wieder dieser Fuchs (oder ein anderer?) und tötete von den drei übriggebliebenen Hühnern zwei, die arme Gretel und die arme Zebra, siehe Foto:

Die letzten Fotos lebend von den beiden, die machte ich erst vor ein paar Tagen, als sie neugierig einen Holzhaufen untersuchten, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2015/04/nachahmende-huhner.html.

Gestern gegen Abend, da kam der Fuchs, der Stall war noch nicht zu, so daß er leichtes Spiel hatte, denn die Hühner hatten sich schon zur Ruhe begeben. Zebra tötete er gleich, Gretel schleppte er lebend durch den Garten und Grüni verletzte er am Rücken (eine große Wunde). Als wir durch das Geschrei dazu kamen und zu den Hühnern liefen, da türmte der Fuchs nicht etwa, sondern wollte seine Beute verteidigen, kam auf zwei Meter an uns heran und ließ sich nicht vertreiben. Wir nahmen die drei Hühner und brachten sie ins Haus. Aber auch das ließ den Fuchs nicht davon abbringen abzuhauen. Er stand direkt vor der Tür und auch als ich rausging und ihn durch lautes Klatschen vertreiben wollte, da lief er zwar ein wenig weg, aber in etwa 5 Metern Entfernung blieb er stehen und drohte. Als ich wieder ins Haus ging, da stellte er sich vor die Tür und nur das Schmeissen eines alten Silvesterknallers, das vertrieb ihn dann.

Traurig, das Schicksal von Grüni, die nun allein ist, dazu verletzt, nicht nur am Rücken, sondern sie kann auch so gut wie nicht laufen, siehe Foto von heute:
 
 
Auch wenn sie wieder werden sollte, so kann ein Huhn kaum allein gehalten werden, dazu noch kann sie nicht raus, wenn dieser Fuchs nur darauf wartet sie auch noch zu töten. Auch ein paar neue Gefährtinnen für sie zu holen, ist mehr als unsicher, denn auch sie würde ja dann der Fuchs holen.

Man hat zwar viel Freude an freilaufenden Hühnern, man lernt sie kennen und freundet sich mit ihnen an, aber dann schlägt die unbarmherzige Natur in Person eines Fuchses zu und alle Freude ist dahin und man trauert um die einem liebgewordenen Tiere.
 
Fotos der drei lieben Hühner Grüni, Gretel und Zebra aus besseren Tagen:
 



 

Sonntag, 26. April 2015

Die Kinder des Orpheus



Georges Callot´s (1857-1903) bekanntes Oelbild „Die Kinder des Orpheus“, zeigt, neben einem Knaben, eine im Gras liegende Schöne, die mit ihrem Gesang und ihrer Leier einen Schwan betört. Ob sie allerdings nahe an die Sangeskunst des Orpheus heran reicht, ist fraglich. Viel eher wollte der Maler wohl darstellen, daß der Schwan von der Nacktheit angezogen wurde und weniger von dem Gesang. Aber wie das im 19. Jahrhundert so üblich war, wurde das Ganze als antike mythologische Szene verkauft.

Über den unvergleichlichen Sänger Orpheus schrieb ich vor kurzem diesen Blogbeitrag:



Orpheus war ein Sohn der Muse Kalliope und des Flussgottes Oiagros, der zugleich auch König von Thrakien war. Apollon selbst schenkte Orpheus eine wundervoll geschwungene Leier. Wenn Orpheus dieses Instrument zusammen mit seiner Stimme erklingen ließ, kamen die Vögel in der Luft, die Fische im Wasser und selbst die Tiere des Waldes herbei, um andächtig zu lauschen. Die Gemahlin von Orpheus war die Naiade Eurydike, und sie liebten sich auf das Zärtlichste. Das Glück sollte jedoch nicht lange währen, denn kaum waren die Lieder der Hochzeit verstummt, da raffte der Tod Eurydike dahin.

Da fasste Orpheus einen mutigen Entschluss. Er wollte in das grausige Reich der Schatten hinabsteigen, um die Rückgabe von Eurydike zu erreichen.

So machte er sich auf und ging durch die Pforte der Unterwelt. Schaurig umschwebten den Eindringling die Schatten der Toten, er aber ließ sich durch die Schrecknisse des Orkus nicht beirren, bis er vor dem Thron von Hadesstand.

Dort nahm Orpheus seine Leier zur Hand und sang zum zarten Klange der Saiten sein ergreifendes Klagelied: "Oh, du Herrscher dieses Reiches, gönne mir Wahres zu reden und höre gnädig mein herzliches Verlangen! Ich kam nicht herab, den Tantalos und Cerberus zu schauen. Ich kam, um das Leben meiner verstorbenen Gemahlin zu gewinnen. Die Liebe zu ihr zerbricht mir das Herz, und ich kann nicht ohne sie sein. Darum höret mein Flehen und gebt sie frei. Schenkt ihr, der geliebten Gemahlin, von neuem das Leben."

Die blutlosen Schatten horchten dieser Klage, und sie weinten. Selbst Hades, der düstere Herrscher der Unterwelt war zum ersten Mal von Mitleid bewegt. Er rief nun den Schatten Eurydikes, der mit unsicheren Schritten näher kam.

"Nimm sie mit dir", sprach der Totengott, "aber bedenke dieses: Du darfst dich nicht umblicken, bevor du das Tor der Unterwelt durchschritten hast. Nur dann wird Eurydike dir gehören. Schaust du aber doch zurück, so wird dir die Gnade entzogen."

Von Angst und Liebe überwältigt, wagte Orpheus es leider doch, sich nach der Geliebten umzublicken. Da schwebte sie, die Augen traurig und voll Zärtlichkeit auf ihn gerichtet, zurück in die schaurige Tiefe. Verzweifelt streckte Orpheus die Arme aus, die Entschwindende zu ergreifen. Doch sie war seinen Blicken schon entschwunden. Nur ein letztes "Lebe Wohl!" hallte noch leise aus der Ferne.

Orpheus war starr vor Entsetzen, dann stürzte er zurück in die dunkle Unterwelt. Jetzt aber verweigerte ihm Charon, der Fährmann, die Fahrt über den schwarzen Fluss. Sieben Tage und Nächte saß Orpheus am Ufer, ohne Speis und Trank, und vergoss in Reue seine Tränen. Er flehte um die Gnade der unterirdischen Götter, doch nichts konnte sie erweichen.

Orpheus kehrte schuldbeladen in die einsamen Bergwälder von Thrakien zurück. Drei Jahre lebte er dort ganz allein, die Gesellschaft der Menschen verachtend. Und wenn er traurig seiner Lieder sang, rückten selbst die Bäume näher und näher. Auch die Tiere des Waldes und die munteren Vögel kamen herbei und lauschten den wundervollen Klängen.

Bekanntlich hatten, der Sage nach, Orpheus und Eurydike keine Kinder, das war ihnen versagt. Aber alle späteren Sänger, die sich in der Tradition des Orpheus sahen, die aber nie seine Meisterschaft erlangten, die nannten sich Kinder des Orpheus. In der Geschichte der Sangeskunst kam manch Sänger und manche Sängerin dem Gesang des Orpheus schon sehr nahe, aber gerade in den letzten Jahrzehnten entfernte man sich immer mehr von dieser hohen Sangeskunst, ja man pervertierte diese geradezu, da denke man nur an den minderwertigen abstoßenden Sprechgesang aus den US-amerikanischen Schwarzen-Ghettos, Hip-Hop und  Rap, der sich wie eine Seuche auch in Europa verbreitete.  
 

Mittwoch, 22. April 2015

Nachahmende Hühner

Gestern hantierte ich längere Zeit an einem Holzhaufen im Garten. Die Hühner beobachten mich dabei. Als ich nun ins Haus ging und aus dem Fenster schaute, da sah ich zwei der drei Hühner, wie sie erst mal nachschauten, was ich denn da so gemacht hätte und sie schauten dort nach, es hätte ja sein können, daß dort etwas leckeres zu holen sei, denn umsonst würde ich ja wohl kaum dort rumhantiert haben. Was in Hühnerköpfchen so vorgeht! Man kann sich amüsieren!



 

Montag, 20. April 2015

Der krude Spruch: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“

Gustav Heinemann, der bisher fortschrittlichste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland antwortete vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten, auf die Frage, ob er diesen Staat, die Bundesrepublik, denn nicht liebe: „Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!“

Was jetzt so langsam Mainstream zu werden scheint, das ist der krude Spruch „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“ Und leider grölen den auch Bürger, die bei islamkritischen Demonstrationen mitmarschieren, obwohl dies mehr als unpassend ist. Mit so einem Spruch wird das Anliegen von fortschrittlichen Europäern gegen ein Zurück ins geistige Mittelalter durch die massenhafte Verbreitung des Islam in Europa in die dumpfe deutschtümelnde Ecke gedrängt. Dieser krude Spruch erinnert in fataler Weise an die Aufforderungen an Systemkritiker in den 60er und 70er Jahren in Westdeutschland, sie sollten doch gefälligst in die DDR gehen, wenn ihnen westdeutsche Verhältnisse nicht gefielen. Der spießbürgerliche Pöbel, von der „Bild-Zeitung“ verblödet, haute sogar Sprüche heraus, man solle die 68er APO-Leute in Säcke stecken und über die Mauer in den Osten schmeißen.

Daß diese unnatürliche Deutschlandliebe mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, dies kann man in verschiedenen Internetforen lesen, wo keineswegs rechts eingestellte Bürger posten. Da schreibt eine „Pussy Riot“ in Pinkes Forum (http://www.pinkes-forum.de):
„Huhu! Es scheint ja richtig schick zu sein, wenn man als Deutscher „Anti-Deutscher“ ist.
Mich macht diese Haltung dezent aggressiv. Deutschland ist eines der angenehmsten Länder, in denen man als Mensch leben kann. Wie man das mit einer antideutschen Haltung so mit Füßen treten kann, ist mir schleierhaft. Ich denke es gibt auf der ganzen Welt sehr viele Menschen, die sofort tauschen würden. Aber gut, jedem seine Meinung.
Deshalb sage ich: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“
Was denkt ihr?“

Deutschland eines der angenehmsten Länder, in denen man als Mensch leben kann? Das kann nur eine im Wohlstand lebende gesunde Mittelstandsbürgerin schreiben, die blind ist für die Mißstände in unserem Land, blind für die sich immer mehr öffnende Schere zwischen arm und reich, die blind ist gegenüber den vielen Obdachlosen in unserem Land, die nichts mitbekommt von den Drangsalierungen der Bürokratie gegenüber den Armen, den Hartz-IV-Empfängern oder gar denen, die gar nichts an Sozialleistungen bekommen, die die Augen verschließt über den Notstand und die unmenschliche Behandlung von alten Leuten in deutschen Pflegeheimen, die es nicht interessiert wie Tiere in deutschen Tier-KZ´s leiden müssen, und, und, und! Diese, der verkommenen bourgeoisen Schicht angehörenden Bürger, die finden dann natürlich die Bundesrepublik gut, weil sie die Augen vor den Mißständen verschließen und fröhlich mit der schwarz-rot-goldenen Fahne schwenken.

Ein „Putin-Versteher Borussia“ tutet in das gleiche Horn: „Ich kann nicht mein Maul aufreißen und "Scheiß Deutschland" brüllen und dann im Gegenzug die ganzen schönen Vorteile in Anspruch nehmen, die dieses Land bietet. Dann muss man eben gehen, dorthin wo es vermeintlich besser ist.“

Die "ganzen schönen Vorteile die dieses Land bietet"? Was meint der Typ damit? Ist der Typ Beamter mit einer monatlichen Pension von 3000,- Euro im Monat? Na, klar sind das Vorteile, aber eben nur für gewisse Schichten des Volkes, während es in Deutschland nicht mal eine Mindestrente gibt, wie in vielen anderen besseren Ländern Europas.

Ein „Schneefräulein“ setzt dem ganzen die Krone auf: „Ich persönlich bin froh, in Deutschland geboren worden zu sein. Hier gibt es weder großartige Krankheiten noch Hungersnot, ich habe eine Krankenversicherung, einfach, weil man in Deutschland immer eine hat...

Aha, es gibt in Deutschland keine großartigen Krankheiten und dieses Schneefräulein hat eine Krankenversicherung, einfach weil man in Deutschland immer eine hat? Daß hunderttausende Deutsche keine Krankenversicherung haben, weil sie z.B. als Rentner sie diese nicht mehr bezahlen können, weil sie oft sogar teurer ist als ihre gesamte Rente beträgt, davon hat wohl dieses verkommene Subjekt, welches sich „Schneefräulein“ nennt, scheinbar noch nichts gehört? 

Zum Glück bibt es auch Kontra-Stimmen zu diesen widerlichen Äußerungen. So schreibt ein „ThomasK“:
„Mit meiner Kritik will ich ja bewirken, dass hier die Mißstände wie Korruption usw. abgestellt werden. Wenn mir die Korruptionsskandale bei Stuttgart 21, dem Flughafen Berlin Brandenburg, der Elbphilharmonie mit Kostenexplosionen und Fehlplanungen nicht passen, dann werde ich das selbstverständlich kritisieren. Mir dann zu sagen, ich solle gefälligst abhauen, wenn mir die Korruption nicht passt, ist nun wirklich lächerlich.
Abgesehen davon ist doch Deutschtümelei und Patriotismus Kindergartengeburtstag für schwache Individuen, die so einen virtuellen Halt wie Nationalismus brauchen. Dass ich Deutscher bin, ist reiner Zufall und keine Leistung.
Übrigens kann ein Land nur dann gedeihen wenn konstruktive Kritiker mit Zivilcourage darauf aufmerksam machen, wenn in dem Land gewaltig etwas schief läuft. Ja- und Amen-Sager sowie Speichellecker und Schleimkotzer kannst du getrost in der Pfeife rauchen, denn die schauen einfach zu wenn der Karren volle Pulle an die Wand knallt.“

Der Mann hat Recht, aber derartige Stimmen verhallen im deutschen Mainstream.

Dazu passend auch mein Blogbeitrag:


Geistig und moralisch armes Deutschland kann man nur sagen, in welchem solche Zustände der sozialen Ungleichheit herrschen. Wer da immer noch die widerliche Fahne Schwarz-Rot-Gold hochhält, der ist entweder einfältig oder er zählt zu den Profiteuren dieser Bundesrepublik Deutschland. Bei Demos gegen die Zustände in Deutschland sieht man zum Glück immer weniger die Schwarz-Rot-Gold-Fahne, sondern diese deutsche Fahne:
 
 

Diese „neue“ deutsche Fahne wurde von Josef Wirmer, der zum Unterstützerkreis des Attentats auf Adolf Hitler durch Claus Graf Schenk von Stauffenberg gehörte, entworfen. Er entwarf 1944 aus den Reihen des Widerstandes ein neues Nationalsymbol: Eine Flagge, die ein schwarzes, golden gefasstes Kreuz mit leicht zum Mast verschobenen Querbalken auf rotem Grund zeigte. Die Fahne ist auch als Widerstandsflagge oder Stauffenberg-Flagge bekannt. Die Farben stellen einen Bezug auf die Revolutionäre des 19. Jahrhunderts gegen Napoleon dar, die die Flaggenfarben, die sie "Dreifarb" nannten, als Kleidung trugen. Außerdem handelt es sich zudem um die gleichen Farben, die bereits die Reichsflagge des Heiligen Römischen Reiches besessen hatte.

Sonntag, 19. April 2015

Ephraim Moses Lilien (1874-1925): Sonnenblume


Ephraim Moses Lilien (1874-1925) ist heutzutage der Kunstwelt hauptsächlich als  „der zionistische“ Maler und Grafiker der Zeit um 1900 bekannt. Aber auch als Jugendstilkünstler damaliger typischer Themenkreise sollte er uns in guter Erinnerung bleiben, dies ist jedenfalls meine Meinung. Aus diesem Grund heute eine typische Jugendstilgrafik von ihm mit dem Titel „Sonnenblume“.

In Jugendstilmanier ranken sich zwei Sonnenblumen um eine jugendliche nackte Schönheit, welche mit ihrem um sie wallenden langem Haar einer Sonnenblume ähnelt, der Sonnenblume, die ihrerseits Symbol der Sonne ist, was schon ihr Name sagt.

Mehr zu Ephraim Moses Lilien, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/E._M._Lilien

 

Freitag, 17. April 2015

Unspektakuläre Fotostory: 3 Hühnchen und ihr geliebtes Staubbad

Es hat schon eine Weile nicht geregnet und die Erde ist stellenweise staubtrocken. Das gefällt den Hühnern, denn es bieten sich noch mehr gute Staubbadestellen an, als nur ihr Stammbad unter der großen Tanne. Eine unspektakuläre Fotostory mit unseren leider nur noch 3 Hühnern - Gretel, Grüni und Zebra:


"Ach, sollen wir mal wieder fotografiert werden?"

"Na, dann, es kann geknippst werden, es wird gestaubbadet!"

"Ein Glück, daß die Einfahrt zum Hof nicht gepflastert ist, sondern aus staubiger Erde besteht!" 

"Staubbäder nehmen wir jeden Tag, die können gar nicht lang genug dauern!"

"Das tut gut!"

"Genug fotografiert?"

"Was bloß Zebra macht? Da muß ich doch mal schauen wo die ist!"

"Aha, Zebra hat auch einen Staubbadplatz entdeckt, neben dem Totholz!"

"Ein kleiner, aber feiner, Sandbadplatz!"

"Genug mit dem Sandbaden da vorn, mal schauen was wir im hinteren Teil des Gartens erleben können, da sind nämlich eine weitere Futterstelle und schöne sonnige Plätze zum Sonnenbaden. So ein Sonnenbad tut nach dem Staubbad immer wieder gut!" 

Donnerstag, 16. April 2015

Das Vieh der Reichen frisst das Essen der Armen



Jeder in der Bundesrepublik lebende Einwohner, ob nun Deutscher oder ausländischer Einwanderer, verzehrt statistisch gesehen in seinem Leben 1094 Tiere. Die derzeitig auf dem Boden Deutschlands rund 83 Millionen lebenden Menschen essen nicht nur selbst das Fleisch, sondern sie ernähren damit auch noch ihre rund 20 Millionen fleischfressenden Haustiere, zu rund 99 Prozent sind dies Hunde und Katzen.

Jedes Jahr werden in Deutschland 735 Millionen Tiere geschlachtet, wodurch die Bundesrepublik im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz einnimmt.


Jeder Deutsche verspeist in seinem Leben im Durchschnitt das Fleisch von 1.094 Tieren. Laut des "Fleischatlas" verzehrt er dabei 945 Hühner, 46 Schweine, 46 Puten, 37 Enten, zwölf Gänse sowie jeweils vier Rinder und vier Schafe. Mit einem jährlichen Fleischverzehr von 60 Kilogramm würden die Deutschen doppelt so viel Fleisch essen wie die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern.  

Bei der Schweineschlachtung steht Deutschland mit über 58 Millionen Tieren europaweit auf Platz eins, beim Rindfleisch mit 3,2 Millionen Tieren auf Platz zwei hinter Frankreich. Und der weltweite Fleischkonsum wird Prognosen zufolge weiter rasant zunehmen. Bis Mitte des Jahrhunderts würden weltweit jährlich fast 470 Millionen Tonnen Fleisch produziert, 150 Millionen Tonnen mehr als heute, heißt es im "Fleischatlas 2014". Verbunden mit der industriellen Massentierhaltung sei ein drastisch wachsender Flächenverbrauch für Futtermittel zu erwarten.  

Fast zwei Drittel der hiesigen Agrarflächen dienten inzwischen der Erzeugung von Futtermitteln, die für die Aufzucht von Schweinen, Hühnern und anderen Tieren in Mastfabriken gebraucht werden, hieß es weiter. Besorgniserregend hoch sei auch der Einsatz von Antibiotika in der globalen Massenproduktion von Fleisch. Im weltweiten Ranking liege Deutschland mit 170 Milligramm eingesetzten Antibiotika pro Kilo erzeugtem Fleisch auf einem der vorderen Plätze. Ergebnis davon sei die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen bei den Menschen.  

Schon heute wandere allein für die europäische Fleischproduktion Soja von umgerechnet 16 Millionen Hektar Land in die Tröge. "Das Futter für die zusätzliche Produktion von mehr als 150 Millionen Tonnen Fleisch im Jahr wird Land- und Nahrungsmittelpreise explodieren lassen. Die Zeche für den globalen Fleischhunger zahlen die Armen, die von ihrem Land verdrängt werden und sich wegen der hohen Preise weniger Nahrung leisten können", prognostizierte Barbara Unmüßig von der Heinrich-Böll-Stiftung.“


Und da schreien die gleichgeschalteten Mainstreammedien und die etablierten Parteien und Politiker und sogenannte "fortschrittliche" Gutmenschen nach noch mehr Einwanderung nach Deutschland, in ein Land was mit 83 Millionen Einwohnern eh schon überbevölkert ist?

Sollen statt jährlich 735 Millionen geschlachteter Tiere dann 1 Milliarde jährlich geschlachtet werden, sollen noch größere Tier-KZ´s gebaut werden, wo Tiere ein elendes Leben führen müssen? Das sollten die Typen mal bedenken, die da seit langem gegen Pegida und andere hetzen, die gegen eine weitere ungehemmte Zuwanderung ihre Stimme erheben.  



Mittwoch, 15. April 2015

Zauberhafte Pfirsichblüte in meinem Garten

Vor ein paar Jahren, bei dem großen Sturm, da war mein Garten so, als wenn eine Bombe rein gehauen hätte, viele Bäume waren umgefallen, so auch die alten Pfirsichbäume, außer einem. Die alten Pfirsichbäume hatte meine Mutter aus Kernen selbst gezogen und dann gepflanzt. Ja, und nun ist neben einem alten dieser kaputt gegangenen Pfirsichbäume ein junges Bäumchen, welches aus einem Kern von selber gekommen ist, schon zu einem stattlichen kleinen Baum geworden, zwar auch noch im jugendlichen Alter, aber es blüht schon wunderschön.

Wenn die Japaner die Kirschblüte so sehr schätzen - mit Recht - so finde ich aber auch die Pfirsichblüte ganz wundervoll. Für die Naturfreunde des Blogs, heute ein paar Fotos dieses kleinen Bäumchens mit seinen zauberhaften Blüten, heute fotografiert. Und wenn man daran denkt, daß von einigen dieser Blüten im Herbst köstliche Pfirsiche geerntet werden können, dann sind diese Meisterwerke der Natur noch mehr zu bewundern.






 

Erinnerung an Herbert Otto, Konrad Schmidt und Jochen Moll: Stundenholz, Wassermelone und Pfirsich

Vergessen? Nein, bei mir sind diese wunderbaren Bücher nicht vergessen, die mich schon als Kind begeisterten, die aber jetzt leider keiner mehr kennt! Dieses nicht mehr Beachten und nicht mehr verlegen, ist meiner Meinung nach genau so schlimm, wie die Bücherverbrennungen der Nazis. Man will es politisch eben nicht, daß Bücher aus der DDR-Zeit in Zukunft noch jemand kennt, denn das würde ja manch platter Propagandalüge und Volksverblödung der gesteuerten Massenmedien zuwider laufen.

Der erste Teil der Reise

Der zweite Teil der Reise


Als Kind war ich begeistert von den 1958/59 erschienen zwei Reisebüchern durch den Orient von den Schriftstellern Herbert Otto (http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Otto) und Konrad Schmidt (http://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Schmidt) und dem Fotografen Jochen Moll: „Stundenholz und Minarett“ und „Minarett und Mangobaum“.
 
Die drei Teilnehmer der Reise und ihr Wartburg

Die Reiseroute. Oben habe ich die Todesanzeige von Konrad Schmidt mit eingescannt, der 1995 starb.

Autogramm von Herbert Otto aus dem Jahre 1959 auf dem Innentitel des 1. Bandes
 
Dieser Orient der 50er Jahre war ein ganz anderer Orient als er es jetzt ist, zwar auch sehr islamisch geprägt, aber bei weitem nicht so reaktionär wie heutzutage. Fortschritt zog dort ein, es gab die „Vereinigten Arabischen Länder Ägypten und Syrien“ und trotz großer Armut ging es dort voran. Die drei Expeditionsteilnehmer aus der DDR, deren Bekanntester schon damals Herbert Otto, 1966 berühmt geworden durch „Zeit der Störche“, fuhren mit einem Wartburg Länder ab, die ich als kleiner Junge nur aus den Büchern eines Karl May kannte. Es ist eigenartig, daß mich bei den Fotos besonders die beiden von mir ebenfalls eingescannten beeindruckten, wo ein griechischer Mönch vom Berg Athos in eine Wassermelone biß und wo eine Frau einen Pfirsich genüßlich verspeiste. Ich malte mir als Kind aus, daß diese Früchte himmlisch schmecken müßten. Beides kannte ich nicht, denn derartige Früchte gab es in der DDR damals nicht zu kaufen und auch im heimischen Garten hatten wir zu diesem Zeitpunkt keinen Pfirsichbaum, den wir später natürlich hatten.
 
Das Wasser lief mir im Munde zusammen, als ich diese Fotos als Kind sah!
 
Aber auch die alte ärmliche Frau imponierte mir, flocht sie doch einen wunderbaren Korb wie er nicht schöner sein könnte, siehe Scan:
 
 
Ach, und das kleine Eselchen! Dem war kein gutes Schicksal beschieden, denn die Südländer waren schon damals schlecht zu Tieren, eine Folge der Tierfeindlichkeit der dort herrschenden Religionen: Islam, Judentum, morgenländisches Christentum!
 
 
Ja und dann staunte ich über die türkischen Jungs, die da draußen an der Straßenbahn hingen, denn in Dessau, wo ich oft mit der Straßenbahn fuhr, da war so etwas unmöglich. Und dann trugen sie Jeans, die ich mir auch wünschte, und das in den 50er Jahren, wo diese in der DDR verpönt waren.
 
 
Unter der Lesebrille eines kleinen Jungen, der ich damals war, da kam also mehr zum Gehirn als es den Politikern der DDR damals lieb war, aber dennoch, waren gerade die 50er Jahre in der DDR eine liberale und fortschrittliche Zeit, was heutzutage bewußt unter den Teppich gekehrt wird.

Dienstag, 14. April 2015

Der "April" von Charles B. Falls


 
Der April aus der Jahreszeitenserie von Charles B. Falls (1864-1960), eine typische Jugendstilgrafik aus dem Jahre 1906.

Montag, 13. April 2015

Die unheilige tierfeindliche Evangelische Kirche in Deutschland am Beispiel der Kükenschredderung


In der aktuellen Ausgabe der kirchlichen Zeitung „idea“ behauptet Dr. Clemens Dirscherl, EKD-Ratsbeauftragter für agrarsoziale Fragen, daß das Kükenschreddern und damit verbundene "wirtschaftliche Handeln" der Eierindustrie durchaus "ethisch" sein würde. Dies begründet er u.a. damit, dass Wirtschaften nichts Böses sei und man ja auch bedenken sollte, daß die getöteten Küken nicht einfach so auf den Müll geworfen werden würden, sondern zu Hundenahrung oder Zoofutter verarbeitet werden würden.


Dirscherl:

 „Somit haben die Tiere im Schöpfungskreislauf doch noch einen sinnigen Nutzen gefunden.“

 

Dies sagt er zu gleich nach dem Schlüpfen getöteten männlichen Küken, die allein in Deutschland im Jahr zu 50 Millionen Tieren diesem Irrsinn zum Opfer fallen. Daß es Hühnerrassen gibt, wo sowohl die Hennen, wie auch die Hähne, am Leben bleiben könnten, dies fällt diesem "Christen" nicht ein. Nur einen Cent teurer wären die Eier von diesen Hühnern, die unter dem Motto "Rettet unser Brüderchen" nur in wenigen Ökohöfen statt der Hochleistungshühner gehalten werden. 



Kommentare zu dazu:


Ulrich Dittmann (Arbeitskreis für Umweltschutz und Tierschutz - BAG gegen betäubungsloses Schächten") :

Herr Dirscherl, Ihr lebensverachtendes Geschwätz ist schweißtreibend und einfach nur noch widerwärtig und ekelerregend, übelste geistige Umweltverschmutzung. Anstand, Ethik, Empathie ist etwas sehr Kostbares. Entsprechend geizig gehen Sie mit diesen Eigenschaften um.

Die "Dornenkrone der Schöpfung" hat die Erde zu einem einzigen gigantischen Friedhof gemacht. Es starben und sterben viele wertvolle Tiere durch die Hand wertloser Menschen. Für die Tiere hat der Teufel keinen Klumpfuß und keine Hörner, sondern eine Menschenfratze. Schämen Sie sich, Dirscherl, schämen Sie sich ganz gewaltig. Mehr ist zu Ihrem wichtigtuerischen, dümmlichen und Gottes Mitgeschöpflichkeit verhöhnenden Geschwafel nicht zu sagen.



Martina Patterson:

Einer Kirche die solches Handeln "absegnet" möchten wir auf keinen Fall angehören! Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Gott das Kükentöten bewerten würde und Ihre Bewertung?

Wolfgang Weuster (Bürgerinitiative für einen respektvollen Umgang mit Nutztieren):
 
Sehr geehrter Herr Dr. Dirscherl,
über Ihre Aussagen in TOP AGRAR ONLINE vom 09.04.2015 bin ich entsetzt. Wenn Sie, als EKD-Ratsbeauftragter für agrarsoziale Fragen die tierquälerische Massentötung als ethisch vertretbar bezeichnen, bestätigt mir dies wieder einmal das völlige Versagen der Evangelischen Kirche, moralische und ethische Grundwerte zu verteidigen, Unrecht auch Unrecht zu nennen und Tiere als gleichwertige Mitgeschöpfe anzuerkennen. Mit Ihren Ausführungen haben Sie meinem Entschluss, aus der Kirche auszutreten, ein weiteres stichhaltiges Argument hinzugefügt. Eine christliche Kirche, die derartig unchristliche Verbrechen zu legalisieren versucht, ist für mich völlig inakzeptabel. Mögen viele Leser Ihres Artikels meinem Beispiel folgen!


Harald von Fehr (Kooperationsleiter, Unabhängige Tierschutz-Union Deutschlands):

Die Aussage dieses Herrn Dirscherl ist ganz einfach ungeheuerlich. Was eigentlich hat ein solcher Mensch, mit einer derartigen Einstellung zu Lebewesen, auf dieser Erde in einer Kirche verloren? Wir fragen uns schon sehr lange, wer es dem Menschen überhaupt erlaubt hat, so mit seinen Mitgeschöpfen umzuspringen!
Einen Gott, der ein solch bestialisches Umgehen mit Lebewesen duldet, kann es nicht geben! Wenn sich dann jedoch sogar noch Personen, die vorgeben der Kirche anzugehören, derart lebensverachtend äußern, zeigt uns allen das doch wieder, welch Gesindel sich in „Gottesnamen“ auf dieser Welt umhertreibt – ja sogar von solch abscheulichen Gedankengut seinen Lebensunterhalt bestreitet! Mehr als ekelerregend, solche Aussagen mit anhören zu müssen. Ich schäme mich echt – einer solchen Spezies mit anzugehören, die keinen einzigen Gedanken daran verwendet, daß andere Lebewesen Schmerz und Leid wie wir empfinden und deren Leben so minderwertig einschätzen, daß wirtschaftlicher Umgang wohl alles rechtfertigt!!!!!

Jobelego:

Schätzungen gehen davon aus,
dass Deutschlands 8,4 Mio Katzen 200 Mio Vögel im Jahr packen.In der Natur fällt wesentlich mehr als die Hälfte der Küken Nesträubern zum Opfer. So relativiert sich die Größenordnung von 45 Mio Küken sehr schnell. Ansonsten ein sehr guter Beitrag von Dirscherl, der dazu anstifte ist, meinen geplanten Kirchenaustritt nochmal zu überdenken.


Michael Dittmann, Dessau:

1. Dieser gehirnamputierte Herr Dirschel gehört selbst geschreddert.
2. Die Amtskirchen sind allesamt Verräter des christlichen Urglaubens,
zu dem ich übrigens stehe.
3. Das ist analog des Verrates der SPD an der Arbeiterklasse.



Decordoba:

Es ändert nicht viel daran, ob die Hähne bald nach dem Schlüpfen getötet werden oder 2 Monate später als Masthähne.

Bei den glücklichen Hühnern werden manchmal Küken ausgebrütet. Da sind natürlich Hähne auch dabei. Wenn sie frühmorgens (spätnachts) krähen, regen sich die Nachbarn auf, weil sie nicht mehr schlafen können. Dann ist das Schicksal der Hähne besiegelt, sonst kommt ein Brief vom Bürgermeister.




Daß dieser widerliche Ratsbeauftragte der EKD schon lange ein Lobbyist der Agrarindustrie ist, das zeigt sich hier (aus: http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/Das-ewige-Schimpfen-auf-die-Bauern-macht-sie-krank;art5722,3032374):

Dirscherl: "Das ewige Schimpfen auf die Bauern macht sie krank"


Auf der "Grünen Woche" kürzlich in Berlin hat Dr. Clemens Dirscherl, der Beauftragte für agrarsoziale Fragen der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), mehr Ehrlichkeit im Umgang mit Landwirten und ihren Produkten gefordert.

Verbraucher, zu denen er auch kirchliche und diakonische Einrichtungen zählt, wünschten in der Regel gesunde Lebensmittel, ohne dafür einen angemessenen Preis zahlen zu wollen, sagte Dirscherl der evangelischen Nachrichtenagentur "idea". Dadurch vermittelten sie den Bauern das Gefühl, ihre Arbeit nicht genügend zu würdigen. In zahlreichen Veröffentlichungen würden bäuerliche Betriebe meist mit negativen Eigenschaften in Verbindung gebracht, etwa Agrarfabriken, Massentierhaltung, Umweltverschmutzung, Wasserverbrauch und Nitratbelastung.
Das "ewige Schimpfen auf die Bauern" mache diese krank, stellt Dirscherl fest. Verständnis oder Anteilnahme an ihren Sorgen fänden sie kaum: "Dass Landwirte auch marktwirtschaftlich handeln müssen, nehmen Kritiker selten wahr." Das schlechte Image als seelenlose Naturzerstörer sei mindestens ebenso belastend wie die Angst, dass die Erlöse aus dem Verkauf von Fleisch, Getreide oder Milch nicht zum Überleben reichten.

Wertschätzung für die Bauern

An die Kirchen appelliert der Experte, nicht nur Resolutionen zum Schutz der Schöpfung zu verabschieden, sondern konkret Solidarität mit Landwirten zu üben. Bildungsstätten, Einkehrhäuser, Altenheime, Behinderteneinrichtungen und Krankenhäuser sollten Lebensmittel in ihrer Umgebung kaufen, empfiehlt Dirscherl. Damit zeigten sie nicht nur Wertschätzung für Bauern, sondern trügen auch zu einer nachhaltigen Landwirtschaft bei.

Auch Kirchengemeinden könnten viel für einen Meinungsumschwung tun. Viele Bauern würden es bereits als kleine Anerkennung ansehen, wenn man sie an der Gestaltung von Gottesdiensten beteiligte, etwa am Erntedankfest. Wenn dann noch die Notwendigkeit für einen größeren Stall erklärt würde, anstatt wie so oft nur die Agrarindustrie zu kritisieren, wären viele Bauern schon zufrieden, so Dirscherl.

Neben dieser ideellen sei auch materielle Wertschätzung willkommen.
 

Wes Geistes Kind dieser Ratsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, zeigte sich auch in dem Disput Pro oder Kontra Fleischverzicht, wo er die Kontraposition einnahm.
Sollten Christen auf Fleisch verzichten? (idea PRO und KONTRA), siehe hier (aus: http://www.advent-verlag.de/cms/cms/front_content.php?idcat=339&idart=3168):


PRO
Wer ehrlich über die Welternährung nachdenkt, muss zwangsläufig auf Fleisch verzichten. Unser Fleischverbrauch ist ökologischer und wirtschaftlicher Wahnsinn. Zur Erzeugung von 1 Kilogramm Fleisch werden mindestens 7 Kilogramm Getreide verfüttert. Allein flächenmäßig wird unsere Erde die Nachfrage nicht mehr lange stillen können - abgesehen vom immensen Wasserverbrauch. Christen müssen Verantwortung für die Schöpfung übernehmen und deshalb auch ihre Ernährung umstellen.

Außerdem haben Vegetarier die besten Chancen auf ein langes Leben - viele Studien belegen das. Wer auf Fleisch verzichtet und sich stattdessen der vielseitigen vegetarischen Gourmetküche bedient, lebt durchschnittlich zehn Jahre länger als ein "Fleischesser" - und das bei besserer Gesundheit: "Zivilisationsprobleme" wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Gicht kommen bei Vegetariern deutlich seltener vor (siehe auch Daniel 1). Das bedeutet auch eine massive finanzielle Entlastung des Gesundheitssystems!

Die heute verzehrten (Un)Mengen an Fleisch stammen längst nur noch aus tierquälerischer Massenproduktion mithilfe von automatisierter Aufzucht, Pferchhaltung, Antibiotika, ausgeklügelten Schlachtplänen. Lebensmittelskandale, Allergien, Gülleseen sind die unappetitlichen Folgen unseres jährlichen Pro-Kopf-Fleischkonsums von durchschnittlich 60 Kilogramm.

Paulus schreibt nicht ohne Grund: "Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist?" (1. Korinther 6,19). Wir haben zweifellos auch eine Verantwortung für unseren Körper! Und pfleglich mit Gottes Tempel umzugehen, heißt, Gutes mäßig zu genießen und Schädliches zu meiden. Es gibt Besseres als Fleisch und Wurst: Die vegetarische Ernährungsform im Paradies - nach 1. Mose 1,29 Pflanzen und Früchte - war schließlich Premiumkost!

Der Autor, Dr. med. Lothar Erbenich (Berlin), ist Facharzt für Innere Medizin und Beiratsmitglied des Deutschen Vereins für Gesundheitspflege, der von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird.

KONTRA
Wir leben in einer in Sünde gefallenen, unperfekten Welt, nicht mehr im Paradies. Und als Gott die Menschen aus dem Garten Eden vertrieb, jagte er sie nicht nackt davon, sondern kleidete sie in Tierfelle (1. Mose 3,21). Dazu hat er zweifellos Tiere geschlachtet - zum Nutzen der Menschen.

Ich bin daher überzeugt davon, dass der Mensch Tiere töten und essen darf. Denken wir nur an Jesu Gleichnis vom Verlorenen Sohn, in dem er den Vater sagen lässt: "Bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich sein!" (Lukas 15,23). Jesus hätte niemals ein Bild verwendet, das uns in die Irre führt - er meinte dieses Freudenfest mit Spießbraten wörtlich! Deshalb bin ich auch sicher, dass sich des Menschen Herz an einem knusprigen Sonntagsbraten erfreuen darf - genauso wie an einem schönen Glas Wein.

Doch ähnlich wie beim Alkohol ist beim Fleischessen unser Verstand gefragt. Wie übermäßiges Weintrinken zur Sucht führt - was die Bibel eindeutig verurteilt -, so schädigen wir durch zu hohen Fleischkonsum nicht nur unseren Körper, sondern letztlich auch die ganze Welt: Mit der fleischlichen Maßlosigkeit der "zivilisierten Welt" - basierend auf einer hoch technisierten, tierfeindlichen Agrarindustrie und befeuert von unserer "billig, billig"-Mentalität - veröden Landstriche, verschwinden jahrtausendealte Tierrassen, werden Wasser und Agrarflächen knapp, verhungern Menschen in ärmeren Regionen. Es geht also nicht um den gänzlichen Verzicht, sondern um einen bewussteren Fleischgenuss im Sinne von "weniger ist mehr"! Tiere als unsere Mitgeschöpfe verdienen mit ihrer von Gott gestifteten Würde unseren Respekt - essen dürfen wir sie dennoch, am besten aus regionaler Erzeugung.

Der Kontra-Autor war Dirscherl!

Da hilft nur eines, solange derartige Typen in der Evangelischen Kirche Deutschlands hohe Funktionen inne haben, kann ein Tierfreund nicht Mitglied dieser Kirche sein und mit seinen Kirchensteuergroschen diese tierfeindlichen Positionen unterstützen.
 

Sonntag, 12. April 2015

Die Jaina-Religion: Keine Gewalt gegen Mensch, Tier, Pflanze!

Die erste Kenntnis von der Religion der Jainas hatte ich durch den Kauf des Buches „Die Bekehrung des Königs Nami - indische Legenden und Miniaturen aus einer Jaina-Handschrift“ welches in der DDR im Verlag Gustav Kiepenheuer, Leipzig und Weimar, erschien, siehe Scan:


Da es derartige Bücher in der DDR selten mal gab, da kaufte ich es natürlich, man wollte ja schließlich allseitig informiert sein und nicht als Mainstreamdummer durchs Leben schreiten. Tiefere Einblicke in die Religion der Jainas konnte ich erst 1993 gewinnen, durch ein kleines Büchlein, welches mich schon durch den Titel ansprach, denn es signalisierte, daß es unter den großen Weltreligionen auch eine Religion gibt, die den Menschen nicht über die Tiere erhebt und die auch in der Praxis danach handelt, keinem Lebewesen Leid anzutun: die Religion der Jainas!

„Keine Gewalt gegen Mensch, Tier, Pflanze: Worte des Furtbereiters Mahavira; ein Beitrag zur Ethikdiskussion“ hieß das Buch und führt in die Weltanschauung der Jainas in deutscher Sprache ein. Neben der Achtung von Mensch, Tier und Pflanzen (die nur in abgestorbenem Zustand von den Jainas gegessen werden, niemals in lebendem Zustand), achten die Jainas auch die Nacktheit des Menschen, nackten Jaina-Mönche wird besondere Verehrung zuteil, siehe dazu auch dieses Video:



https://vimeo.com/80968362


Um kleinen und kleinsten Lebewesen keinen Schaden zuzufügen achten die Jainas darauf wo sie hintreten und sie tragen oft sogar einen Mundschutz, damit nicht kleinste Insekten von ihnen eventuell versehentlich verschluckt werden, siehe dieses Foto:

 
 

Die Statue des Gomateshwara wurde während der Herrschaft des Ganga Königs, Rachamalla, vom Bildhauer Arishtanemi errichtet. Der Tempel zu Gomateswara befindet sich auf einem Hügel in einer Höhe von 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Es gibt viele kleinere Statuen von „Jain Tirthankaras“ (von den Jainas als Lehrer verehrt), siehe Foto: 
 
 


Vegetarismus und Tierschutz

in der Religion der Jainas

Mahavira und die “Ahimsa”

Quelle: http://www.tierrechte-tv.de

Im Gegensatz zum Buddhismus und Hinduismus besteht in Europa über die dritte indische Hochreligion, den Jainismus, fast völlige Unkenntnis. Das ist insbesondere bei Vegetariern bedauerlich, weil keine andere Religion den ethisch motivierten Vegetarismus seit Jahrtausenden bis in die Gegenwart so geschlossen und in kaum zu überbietender Konsequenz im täglichen Leben vertritt wie die Jaina-Religion.



Der Jainismus gehört zu den ältesten heute auf der Erde existierenden Religionen. Seine Ursprünge reichen wahrscheinlich bis in die vorarische Zeit Indiens zurück. Von den legendären “Tirthankaras” (Furtbereiter, d. h. Kirchengründer) sind nur die beiden letzten, Parshva ( um 750 v. Chr.) und Mahavira (um 500 v. Chr., also etwa zur Zeit Buddhas) historisch erfaßt. Mahavira ist der eigentliche Erneuerer dieser Religion, die - vor allem in Konkurrenz zu ihrer “Schwester-Religion”, dem Buddhismus - erhebliche Bedeutung für die geistige und kulturelle Entwicklung Indiens erlangt hatte. Während der Buddhismus jedoch später fast völlig aus Indien verdrängt wurde, dafür aber außerhalb Indiens sich zu einer Weltreligion entwickelte, konnte sich der Jainismus in Indien soweit behaupten, daß er dort auch heute (um 1973) noch mehr als 2,5 Millionen Anhänger hat.

Das höchste Gebot ist für die Jainas - und zwar allen Lebewesen gegenüber - die “Ahimsa”, das Nichtverletzen. Mahavira begründete das anschaulich mit den Worten:

“Geradeso wie ich Leid und Furcht empfinde, wenn ich mit einem Stock bedroht, geschlagen oder getötet werde, ja wenn mir auch nur ein Haar ausgerissen wird - ebenso empfinden alle anderen höheren und niederen Lebewesen Leid und Furcht, wenn sie mit einem Stock bedroht, geschlagen oder getötet werden, ja wenn ihnen auch nur ein Haar aus- gerissen wird. Wenn man das erkannt hat, so steht es fest, daß weder ein höheres noch ein niederes Wesen bedroht, geschlagen oder getötet werden darf.”

Die Einstellung der Jainas zu den Tieren wird - ähnlich wie bei den Buddhisten und Hindus - durch den Glauben an Karma und Reinkarnation geprägt. Hiernach finden moralisch gute und böse Taten zwangsläufig ihre Vergeltung in künftigen Wiederverkörperungen, was auch als Tier möglich ist. Durch Karma und Reinkarnation sind alle Lebewesen über ihren Tod hinaus in einer untrennbaren Schicksalsgemeinschaft miteinander verbunden.

Da nach dem Karma-Gesetz jede böse Tat der Feind des Täters ist, sagte Mahavira:

“Ob man Wesen durch eigenes Tun tötet oder sie durch andere töten läßt oder dem zustimmt, der sie tötet - stets fördert man das, was einem feind ist.”

Die Jaina-Mönche versuchen, die Ahimsa selbst kleinsten Lebewesen gegenüber derart genau zu befolgen, daß ihr Verhalten schon fast groteske Formen annimmt. So tragen sie vor dem Mund Tücher, um das Einatmen und damit Verletzen von Lebewesen zu verhindern. Die Nahrungsaufnahme ist ihnen nur zur Tageszeit erlaubt, weil bei Dunkelheit die Gefahr besteht, mit der Nahrung auch Lebewesen aufzunehmen. Dementsprechend ist es ihnen auch verboten, bei Dunkelheit auszugehen, weil sonst Tiere zertreten werden könnten. Am Tage führen sie einen kleinen Besen mit sich, um den Weg freizufegen, wodurch auch versehentliches Verletzen von Lebewesen vermieden werden soll.

Wegen der strikten Befolgung des Ahimsa-Gebotes kommen für die Jainas viele Berufe, z. B. in der Landwirtschaft, vor allem aber Schlächter, Jäger, Fischer u. dgl., nicht in Betracht. Sie betätigen sich deshalb vorzugsweise in kaufmännischen Berufen, insbesondere im Bankgewerbe, und haben dadurch auch heute noch einen verhältnismäßig großen Einfluß im indischen Wirtschaftsleben.


Aufgrund des Ahimsa-Gebotes sind die Jainas ausnahmslos Vegetarier. Ahimsa ohne Vegetarismus ist für sie - anders als für manche Buddhisten und Hindus - nicht vorstellbar. In einer Veröffentlichung der Jainas heißt es dazu:

“Wenn jemand seinen Körper durch das Fleisch anderer
Lebewesen mästet, so ist seine Verehrung der Ahimsa in Wahrheit Scheinheiligkeit.”

Die strikte Ablehnung des Fleischessens ist sehr umfassend (und daher auch konsequent) geregelt:

“Speisen, die man sich angeeignet hat, indem man Lebewesen Gewalt antat, diese isst der rechte Mönch weder selbst, noch stimmt er zu, wenn ein anderer sie isst.” (Mahavira)

Die Jaina-Mönche halten es - im Gegensatz zu den buddhistischen Mönchen - auch dann für eine Sünde, Fleisch zu essen, wenn dieses ungewollt in ihre Almosenschüsseln gelangt ist. Die Speisevorschriften der Jainas gehen heute soweit, dass bei ihnen niemand kochen darf, der Lederschuhe trägt, weil die Ledererzeugung im Regelfall die Tötung der Tiere voraussetzt.

Da nach dem Glauben der Jainas selbst Pflanzen Seelen haben, ergibt sich für sie das Problem, dass sie zu ihrer Ernährung beseelte Wesen töten oder töten lassen müssen. Manche Jainas rechtfertigen das mit der Erklärung, dass die Pflanzen nicht gleich stark beseelt seien, sondern dass die verschiedenen Pflanzenarten eine unterschiedliche Anzahl von Seelen-Monaden hätten. Beispielsweise sollen in Erbsen und Reis weniger Monaden sein als in Knollen und Wurzeln, so dass der fromme Jaina eher die essen dürfe. Auf jeden Fall verdienen nach Ansicht vieler Jainas die Tiere als höhere Lebewesen eine größere Schonung als die Pflanzen, wenn das Ahimsa-Gebot gegenüber allen Lebewesen aus Ernährungsgründen nicht vollständig zu befolgen sei.

In der indischen Geschichte haben die Jainas immer wieder versucht, auf die jeweiligen Machthaber in ihrem Sinne einzuwirken. Nach Meinung der Jainas geht bereits der Vegetarismus des Kaisers Ashoka (272-231 v. Chr.) und seine berühmten Felsenedikte zum Tierschutz auf ihren Einfluß zurück. In welchem Maße das zutrifft, kann hier nicht beurteilt werden, zumal Ashoka wohl stärker buddhistischen Anschauungen zuneigte.

Aus einer späteren Zeit liegen jedoch eindeutige Zeugnisse vor: Nach seiner Bekehrung zum Jainismus im 12. Jh. nach Chr. entsagte König Kumarapala von Gujarat dem Fleischgenuß und der Jagd. Er verbot in seinem Reich das Schlachten von Tieren und das Essen von Fleisch. Diese Maßnahmen wurden auf das strengste durchgeführt. Die Schlächter mussten ihr Gewerbe aufgeben, wofür sie durch einen Beitrag in Höhe eines Dreijahres-Einkommens entschädigt wurden. Die Brahmanen mussten die Tieropfer durch Getreide- spenden ersetzen. Als Sühne für seinen früheren Fleischverzehr ließ der König zahlreiche Tempel errichten.

Aus neuerer Zeit weiß man, dass Ghandi zweifellos - auch wenn das orthodoxe Hindus bestreiten - zumindest in seiner Jugend unter dem Einfluß der Jainas stand. Bevor er zum Studium nach England ging, ließ ihn seine Mutter durch einen Jaina-Mönch das Gelübde ablegen, im Abendland u. a. auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten.

Wissenschaftler (Dutt, Dumont, teilweise auch von Glasenapp) sind der Ansicht, dass der Vegetarismus ohne die Jainas in Indien wahrscheinlich erfolglos geblieben wäre.

Besucher Indiens sind - sofern sie sich dafür überhaupt interessieren - immer wieder beeindruckt von den sog. “Panjrapols”, das sind Tierkranken- häuser bzw. -heime, die von den Jainas unterhalten werden. Obgleich diese Tierasyle nicht immer unseren hygenischen Maßstäben und Vorstellungen moderner Tierpflege entsprechen, muß man doch das Bemühen anerkennen, mit bescheidenen Mitteln in einer Umgebung kaum vorstellbaren Elends notleidenden Tieren Obdach und Fürsorge zu gewähren.

Bereits um 1870, als in Europa Tierheime noch weitgehend unbekannt waren, wird z. B. aus Ahmadabad/Indien von einem Tierhospital der Jainas berichtet, in dem folgende Tiere betreut wurden: 265 Kühe und Ochsen, 130 Büffel, 5 blinde Kälber, 894 Ziegen, 20 Pferde, 7 Katzen, 2 Affen, 274 Hühner, 290 Enten, 2000 Tauben, 50 Papageien, 25 Sperlinge, 5 Gabelweihe und 33 andere Vögel. Die Tiere wurden entweder von ihren Besitzern in das Asyl einge- liefert oder aber von Privatpersonen gekauft, die ein gutes Werk tun wollten, indem sie das Schlachten der Tiere verhinderten. Ohnehin pflegen die Jainas bei festlichen Gelegenheiten den Fleischern zur Schlachtung bestimmte Tiere abzu- kaufen und in Freiheit zu setzen. Bei Tiermärkten erscheint zuweilen auch ein Angestellter des Panjrapols, um nach Maßgabe der vorhandenen Mittel Tiere vor dem Tode zu retten. Die Tiere werden zumeist in den Heimen verpflegt, für die Rinder stehen Weideplätze zur Verfügung.

Ein anderes für die Jainas charakteristisches Beispiel ist die Vogel-Klinik in Delhi, die für ganz Asien einzigartig sein dürfte. Sie verfügt über 100 “Betten”- Käfige und einen winzigen Operationssaal. Das Personal der Klinik besteht aus zwei Ärzten und zwei Pflegern. Die meisten kranken und verletzten Vögel, in der Regel Tauben, sammeln die Jainas auf den Straßen der Stadt auf. Sobald ein Tier geheilt oder sich von seinen Leiden erholt hat, wird es freigelassen. Der Unterhalt dieser Klinik wird durch Spenden ermöglicht. Bei der Finanzierung derartiger Tierheime kommt den Jainas der Umstand zugute, daß viele ihrer Anhänger in gutverdienenden Berufen tätig sind. Auch sei erwähnt, daß bei Verstößen gegen die Jaina-Regeln Geldbußen zugunsten der Tierasyle verhängt werden können.

In diesem Zusammenhang wird gelegentlich den Jainas von nicht immer wohlmeinender Seite vorgeworfen, daß sie ihren Tierschutz unter Zurückstellung der Menschen und deshalb ohne genügende Beachtung menschlichen Elends betreiben würden. Dieser Vorwurf kann im Einzelfall zuweilen berechtigt sein, für die Jainas im allgemeinen trifft er sicherlich nicht zu. Denn es würde dem Jaina-Glauben eindeutig widersprechen, Menschen bei gleicher Bedürftigkeit weniger Mitgefühl als Tieren entgegenzubringen. Das kommt auch in einer Bitte des Jaina-Heiligen Amitagati (um 1000 n. Chr.) zum Ausdruck:

“Daß für alle Wesen Liebe ich empfinde,
Mitgefühl mit denen, die voll Leid auf Erden,
Daß mich stete Nachsicht Irrenden verbinde,
Herr, das wolle geben, Herr so laß mich werden.”
 

Samstag, 11. April 2015

Theorie und Praxis der Gleichheit

Gerechtigkeit herrscht, wenn es in einem Volk weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.
Thales von Milet (ca. 625-547 v.Chr.), griechischer Philosoph

Gleichheit ist immer der Probestein der Gerechtigkeit, und beide machen das Wesen der Freiheit.
Johann Gottfried Seume (1763-1810), deutscher Schriftsteller

Die soziale Ungerechtigkeit sät den ewigen Hass und erntet das allgemeine Leiden.
Émile Zola (1840-1902), französischer Schriftsteller

Was wir brauchen ist nicht Wohltätigkeit, sondern Gerechtigkeit.
Aldous Huxley (1894-1963), englischer Schriftsteller

Philanthropie ist lobenswert, aber sie darf den Philanthropen nicht dazu führen die Umstände sozialer Ungerechtigkeit zu übersehen, die die Philanthropie notwendig macht.
Martin Luther King (1929-1968)

Das Gleichheitsideal bedeutet den Übergang vom Almosen zum Versuch, gerechtere Bedingungen zu schaffen, die dem Benachteiligten die Freiheit geben, keiner Almosen mehr zu bedürften.
Alfred Grosser (1925- )

Kluge Worte, kluger Männer! Nur, Worte allein ändern nichts an der Ungleichheit! Taten sind entscheidend und wo die Theorie in die Praxis umgesetzt wurde, dies konnte man in der Volksrepublik Albanien sehen. Der große Theoretiker Enver Hoxha war gleichzeitig auch ein großer Praktiker und er verwirklichte in seiner Zeit die theoretischen Ideale der Gleichheit in der Praxis in Albanien. Auch über Albanien strahlte das Leuchtfeuer des Sozialismus in einer Welt des Kapitalismus und des Sozialimperialismus hinaus, besonders durch das in vielen Sprachen sendende Radio Tirana.
 
 
Bilder:

Enver Hoxha, Radio Tirana, der Einfluß Albaniens auf Deutschland (Flyer), Leuchtreklame der Partei der Arbeit Albaniens in Tirana: