Samstag, 26. April 2008

Ein altes Fotoalbum










Meine allererste Kamera bekam ich im Alter von 8 Jahren geschenkt, es war eine Perfekta II, 6x6 Rollfilm, eine typische Kinderkamera, ähnlich der Pouva Start. In obigem Foto ist diese Kamera zu sehen, glücklicherweise sind sogar noch die Verpackung und die Beschreibung vorhanden. Viel habe ich mit diesem Fotoapparat nicht fotografiert, ein kleines Album ist´s geworden, woraus ich heute ein paar Seiten zeigen möchte. Es sind typische Aufnahmen eines Kindes, d.h. man fotografiert das was einem lieb ist, zuallererst natürlich Mutter, Vater, Opa usw. und dann natürlich die geliebten Teddys. Drei Stück hatte ich im Laufe der Zeit als Kind und leider ist kein einziger erhalten geblieben, was ich sehr bedauere. Der erste Teddy von mir war ein dunkler kurzhaariger netter Geselle mit dem ich immer ins Bett ging. Im Alter vón 5 Jahren steckte ich ihn einmal in unseren Herd und vergaß ihn. Das Unglück nahm seinen Lauf und als am nächsten Tag der Herd angemacht wurde, nicht wissend das darin der Teddy lag, verbrannte der arme Teddy darin. Ausgerechnet ich hatte ihn dann dort entdeckt, er lag da, vollkommen in seiner alten Form, aber ganz zu Asche geworden. Als ich ihn anfassen wollte zerfiel er vollends zu einer formlosen Masse. Über diesen Verlust kam ich lange nicht hinweg, ich soll wohl tagelang geweint haben und wochenlang getrauert haben, wie mir meine Mutter sagte. Daran kann ich mich allerdings nicht mehr so erinnern, an das traurige Ende meines ersten Bären aber ganz genau, als wenn es gestern passiert wäre.

Mein zweiter Teddy war Krümel, ein rechter Zottel, der wohl mal gebraucht erworben worden war, der allerdings in kurzer Zeit sich in seine Einzelteile auflöste - kein Wunder, denn alle meine Bären wurden von mir täglich beschmust. Der dritte Bär war dann Shnüffle, ein wirklich lieber Bär. Ich liebte es besonders ihm die Nase anzudrücken, so fand ich ihn niedlicher. Als ich einmal im Krankenhaus war, eingeliefert wegen Blinddarmentzündung und man mir dort den Blinddarm operiert hatte, lag ich als Nesthäkchen in einem reinen Männerzimmer. Das Diakonissen-Krankenhaus war überfüllt und da mußte man mich in den Mittelgang zu schon dort liegenden acht Männern legen. Die Männer hatten ihren Spaß mit mir, denn ich unterhielt das ganze Zimmer, am liebsten mit Kriegsgeschichten die ich von meinem Opa und meinem Vater gehört hatte. Es muß diese Männer sehr amüsiert haben wie ein kleiner Junge wichtigtuerisch dort als besserer Kenner der Kriegserlebnisse des I. und II. Weltkrieges parlierte. Ich kann mich noch gut erinnern wie die Männer, wenn sie genug von meinen Geschichten hatten, mir meinen Teddy wegnahmen und auf den Schrank setzten, dann fing ich an zu heulen und aus dem Gernegroßkrieger wurde wieder ein kleiner Junge. Gab man mir meinen geliebten Teddy wieder, dann war ich zufrieden. Auch dieser dritte Teddy ist nicht mehr, unsere Dackelhündin Fanny hatte ihn später mal arg beim Wickel und er war nicht mehr zu retten. Mit den Kenntnissen von heute, hätte ich den Teddy dennoch aufgehoben und wieder restauriert, aber damals hatte man diese Kenntnisse noch nicht.

Kurze Anmerkung: Auf dem Foto wo "Meine Oma" draufsteht, sind noch meine Tante Rese, Onkel Werner , Tante Hilde, meine Mutti und mein Schulfreund Ulrich Pezold zu sehen, es waren Gäste eines Geburtstages von mir, welcher ist mir allerdings entfallen.

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