Mittwoch, 5. Februar 2020

Dackel in der Kunst (4)

Im Jahre 2000 erschien meine Monografie über den Maler, Dichter und Kunstwissenschaftler Dr. Walter Timmling (1897-1948). 



Timmling war ein Privatschüler von Otto Dix. In meiner Publikation veröffentlichte ich auch einen kleinen Zettel von Dix aus meinem Besitz, der ankündigte, daß er bei Timmling am Freitag nach 1 Uhr vorbei kommen wolle.


Verständlich, daß ich als Timmling-Experte mich auch für Dix interessiere und sein Bild seines Dackels namens Lumpi, von 1920, in meiner Reihe über Dackel in der Kunst vorstelle. 



1920 malte Otto Dix noch einmal seinen Lumpi, in Verbindung eines Kriegsversehrten, dem „Streichholzhändler I“ (Öl auf Leinwand, teilweise Collagen).



Dix war ein Arbeiterkind. Zur weiteren Familie gehörten neben Industriearbeitern auch ein Lithograf und ein Genremaler, die den jungen Otto zu ersten Skizzen animierten. Ein Zeichenlehrer förderte den Volksschüler, und er erwirkte schließlich ein fürstliches Stipendium für die Königliche Kunstgewerbeschule zu Dresden. 

Ehe Dix dort 1910 antrat, absolviert er noch eine vierjährige Dekorationsmalerausbildung bei einem proletenhaften Lehrherrn. Dieser Lehrherr, der kein Verständnis für Kunst hatte (Wie die meisten Proleten noch heute nicht haben, die auch heute noch einen Anstreicher mehr schätzen als einen Maler!), sagte zu ihm: „Du wirst mal nichts, ein alter Schmierfink bist du, aber kein richtiger Maler. Kauf dir einen Dackel und werde Künstler!“

Weshalb einen Dackel kaufen? Um 1900 hatten tatsächlich viele Maler einen Dackel, so daß beim primitiven Volk der Eindruck entstand, Dackel und Malerei gehören irgendwie zusammen.

Bei Lempertz brachte eine Dix-Zeichnung seines Lumpi mit einer Bockwurst im Maul übrigens stolze 8.060, - Euro ein, siehe:

https://www.lempertz.com/de/kataloge/lot/1110-1/291-otto-dix.html

Siehe mehr über Otto Dix:

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Dix

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