Montag, 4. März 2019

KPD/ML: "Der schlimmste Feind ist der Revisionist!"



Wer den „Roten Morgen“, das Zentralorgan der KPD/ML, online liest, der wird die Parole kennen: "Der schlimmste Feind ist der Revisionist!" (siehe obigen Scan)
Diese Parole wurde von der KPD/ML von dem bekannten Kampflied von Eisler und Busch adaptiert: "Der schlimmste Feind!", siehe:



Neben einigen anderen Links ist auf der Titelseite des „Roten Morgen“ auch mein Blog seit vielen Jahren verlinkt, siehe obigen Scan, wofür ich dankbar bin, hat es mir doch viele Leser gebracht!



„Der schlimmste Feind“, dieses Lied von Ernst Busch aus dem Jahre 1926 zählt wohl zu seinen bedeutendsten Kampfliedern und ist nicht nur heute so politisch gültig wie damals, sondern auch allgemeingültig, denn der Feind in den eigenen Reihen, der ist wirklich schlimmer als ein offensichtlicher Feind, so z.B. der bisher engste Freund, der einen verrät, der Ehepartner, der einen, wie zu DDR-Zeiten oft vorgekommen, für die Stasi bespitzelt, oder der enge langjährige Geschäftspartner, der einen übers Ohr haut. Die Enttäuschung über derartiges Lumpenpack ist natürlich entschieden größer, als wenn Fremde einem etwas antun, als wenn einem schon immer nicht Wohlgesonnene feindlich gegenüber stehen.

Nicht umsonst steht auf der Titelseite des „Roten Morgen“ dieses Lied von Ernst Busch mit einem Link ganz oben!

Ernst Busch wurde übel von der sozialfaschistischen Revisionisten-Clique in der DDR mitgespielt, besonders Erich Honecker haßte bekanntlich aufrechte Altkommunisten. So singt Busch bei seinem letzten öffentlichen Auftritt 1977 nur ein Lied, es ist ausgerechnet Brechts „Lied vom Klassenfeind“ von 1930, mit der letzten Zeile „Der Regen fließt von oben nach unten und Du bist mein Klassenfeind“ und unten im Saal sitzt Erich Honecker, der höflich applaudiert, um Busch wenig später in die Irrenanstalt Bernburg verfrachten zu lassen, nicht etwa dort in die offene Psychiatrie, sondern in die geschlossene Abteilung, angeblich wegen Buschs Demenz, als wenn es nicht bei einem so verdienstvollen Künstler und Kämpfer eine humanere Möglichkeit gegeben hätte, wenn er denn tatsächlich an Demenz gelitten hat, was schwer nachzuprüfen ist, denn was psychiatrische Gutachten im allgemeinen wert sind, das hat der Fall Gustl Mollath vor Augen geführt.

Ein schlimmes Ende für Ernst Busch, was er nicht verdient hat. Ausgerissen ist er aus der geschlossenen Anstalt dort, wollte nach Hause, was ihm verwehrt wurde, denn natürlich wurde er wieder eingefangen. Die Heuchlerbande um Honecker verschwieg der Öffentlichkeit den Aufenthaltsort von Busch, ja sie gab sogar als Todesort Berlin an, obwohl er in Bernburg starb. 

Schon in den Anfangsjahren der DDR haßte Honecker Busch, von Brecht hatte Honecker 1951 gefordert, aus einer Zeile seiner Kantate "Herrnburger Bericht" den Namen von Busch zu streichen. Aus der Zeile: "Und das Walter Ulbricht-Stadion und der erste Mai und wenn Ernst Busch singt - wärt ihr nur dabei!", sollte er den Namen Ernst Busch tilgen, was Brecht ablehnte. 

Ausgerechnet der größte politische Sänger den man hatte, der Kämpfer in den Interbrigaden in Spanien, Ernst Busch, war den SED-Faschisten ein Dorn im Auge, kein Wunder, denn einem der kleinbürgerlichen Denkweise verhafteten Honecker waren Menschen wie Busch suspekt, da waren ihm schon die kriecherischen Opportunisten, die Karrieristen, die Spießbürger seiner SED-Clique, näher, in Leuten wie Busch sah er eine Gefahr für sich und seine volksfeindliche Clique an der Macht.

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