Dienstag, 10. Dezember 2019

Arte/France: Asunción, Schauplatz der Spionageromane von Graham Greene

Der englische Autor Graham Green (https://de.wikipedia.org/wiki/Graham_Greene) wurde in der DDR gern gelesen und seine Bücher wurden von DDR-Verlagen in verschiedenen Auflagen verlegt, so auch in der preiswerten (80 Pfennig) „Roman-Zeitung“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Roman-Zeitung) die beiden Romane „Reisen mit meiner Tante“ und „Der Honorarkonsul“. 






Bekanntlich handeln beide Romane in Paraguay und erst jetzt erfuhr ich durch die Sendung „Stadt, Land, Kunst“ von Arte/France, daß Green 1969 selber Paraguay bereiste und begeistert war. 

Wundervoll die Bauten im viktorianischen Stil in der Hauptstadt Asunción. Auch in dem traumhaften „Gran Hotel del Paraguay“ war er Hotelgast und wandelte durch die großzügigen Parkanlagen des Hotels.

Das „Gran Hotel del Paraguay“ heute (kaum verändert zu der Zeit als Greene dort Gast war):






Sehenswert der Fernsehbeitrag über Graham Greene und Paraguay. Neu war mir, daß er als Spion westlicher Geheimdienste außerdem ein Vertrauter von Fidel Castro war. 

Paraguay war schon immer ein Land welches Abenteurer anzog, auch von Leuten welche die dortige persönliche Freiheit genießen wollten, eine Freiheit die es auch unter dem Präsidenten Alfredo Stroessner gab, obwohl das Ausland ihn bis heute als Diktator bezeichnet. Das Volk liebte ihn und Ausländer waren in Paraguay gern gesehen. Und dies bis heute! 

Die Bekannte eines Bekannten von mir wanderte vor ungefähr 6 Jahren nach Paraguay aus, da war sie schon 70. Sie hatte mächtige Angst in dem unfreiheitlichen Deutschland im Alter entmündigt zu werden, was bekanntlich Millionen von alten Menschen sind (mit setiegnder Tendenz). Beschönigend nennt man das „Betreuung“. Sie meinte, und das mit Recht, daß es ihr später mal so gehen könnte, zwangsweise einen Betreuer zugewiesen zu bekommen, der sie ein deutsches Altersheim steckt, dort wo sie auf keinen Fall hin wollte. An ihr Erspartes käme sie dann nicht mehr heran, müßte sich wie ein Kind fügen, alles könnte der Betreuer bestimmen. 

Dieses unfreiheitliche System gibt es in dem freiheitlichen Paraguay nicht und da sich dort schon viele zehntausende deutsche Rentner nieder gelassen haben, wanderte sie dort hin aus. Ich habe jetzt lange nichts über sie gehört, da der Kontakt zu meinem Bekannten abgebrochen ist, aber vor einem Jahr schrieb sie ihm, daß sie dort sehr glücklich sei, da alles stimmte: Gesundheitswesen und billige Lebenshaltungskosten (1/3 von denen in Deutschland). Für ihre Haushälterin, die den ganzen Tag bei ihr ist, muß sie nur 200 Euro aufwenden. Und vor dem Alter muß sie nun auch keine Angst mehr haben, sie kann dort selbstbestimmt alt werden, egal ob sie mal dement wird oder hinfällig und pflegebedürftig. 

Hier, das sehenswerte Video von Arte/France:

https://www.arte.tv/de/videos/088881-000-A/asuncion-schauplatz-der-spionageromane-von-graham-greene/

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