Montag, 10. August 2020

Nikolay Bogdanov-Belsky: Pferde-Schwemme, 1939

 


                                    Nikolay Bogdanov-Belsky: Pferde-Schwemme, 1939

Heißer Sommer, der derzeit herrscht, den gab es auch in meiner Kindheit! Ich kann mich noch gut an obige Szenen erinnern, als die Kinder von Bauern ihre Pferde nach einem arbeitsreichen Tag zum Dorfteich führten und mit den Pferden zusammen badeten. Das war Ende der 1950er Jahre, zu einer Zeit als Bauernjungs noch nackt zusammen mit den Pferden im Wasser Erfrischung suchten. Damals nahm keiner daran Anstoß. Heute in der unnatürlichen BRD wäre das undenkbar, wo sogar in Badeanstalten von Jungs lange Hosen im Wasser getragen werden und islamische Mädchen Kopftuch tragen oder gar in Ganzkörperbadeanzügen ins Wasser gehen. 

Obiges Bild malte Nikolay Bogdanov-Belsky (1868-1945) Ende der 1930er Jahre. Bogdanov-Belsky war zur damaligen Zeit ein hochgeachteter Maler und das eigenartiger Weise, sowohl von Stalin wie von Hitler geschätzt. Man kann es kaum glauben, wenn man sich mit der Vita von Nikolay Bogdanov-Belsky beschäftigt. Dieser russische Maler war sehr dem Zarenreich verbunden und konnte sich mit der bolschewistischen Revolution nie so recht abfinden, ging deshalb 1920 ins damals unabhängige Lettland. Weltweit stellte er aus, auch die Sowjetunion schätzte ihn und 1941 gab es eine große Ausstellung in Moskau. 

Trotzdem ging Nikolay Bogdanov-Belsky 1944, als der Krieg sich schon dem Ende zuneigte, nach Deutschland um sich dort operieren zu lassen. Der erkrankte Künstler ging zusammen mit seiner Frau Antonia erst nach Posen und später weiter nach Berlin. Es ist schon beachtlich, daß Deutschland in der Endphase des Krieges einen Russen in einem deutschen Krankenhaus aufnahm, was nur damit zu erklären ist, daß die Bilder von Bogdanov-Belsky von den Deutschen ebenso geschätzt wurden wie von den Sowjetrussen und dies obwohl Bogdanov-Belsky Porträts sowjetischer Kommunisten, wie Maxim Gorki, gemalt hatte, siehe:

                        Nikolai Bogdanov-Belsky: Porträt von Maxim Gorki, 1940

Ob Nikolay Bogdanov-Belsky wohl klar war, daß Deutschland zu diesem Zeitpunkt ein zerbombtes Land im Endstadium war, wohin andere Ausländer auf keinen Fall mehr hinreisten, sondern Ausländer aus neutralen Staaten verließen Deutschland spätestens 1944 in großer Zahl? Es kam, wie es kommen mußte: Nikolay Bogdanov-Belsky starb am 19. Februar 1945 infolge eines alliierten Bombenangriffs auf das Berliner Krankenhaus, wo er lag. Daß die Angloamerikaner sich in der Endphase des Krieges über Völkerrechtskonventionen hinweg setzten und bewußt Krankenhäuser, die auf den Dächern mit einem roten Kreuz gekennzeichnet waren, bombardierten, ist bekannt. Im Gegensatz zu den deutschen Kriegsverbrechern wurden die alliierten Kriegsverbrecher nie vor Gericht gestellt (Sprichwort: "Wer den Sieg behält, der hat Recht!) 

Er wurde auf dem russisch-orthodoxen Friedhof in Berlin-Tegel beigesetzt. Nichtsdestotrotz, nahm ihm die Sowjetunion nicht übel, daß er sich in Deutschland aufhielt, sondern nach dem Krieg gab es in der Sowjetunion Ausstellungen von ihm und bis heute wird er als großer russischer Maler geehrt.


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