Dienstag, 27. Oktober 2009

B.N. und Bob Heinz






Verwunderlich ist es nicht, daß ich Cartoons und Comics mag und sammle, denn ich bin ja selber Cartoonist und bekanntlich machen Künstler nicht nur eigene Sachen sondern interessieren sich generell dafür was andere Künstler machen. Immer wenn ich mal Maler in ihrem Atelier besucht habe, dann entdeckte ich dort auch Bilder oder Plastiken anderer Künstler. Es ist halt so, daß Künstler meistens auch Kunst sammeln und fast jeder Künstler hat so seine Vorbilder welche die eigene Arbeit beeinflusst haben.

Ich bin z.B. von den Cartoonisten und Comiczeichnern der 50er und 60er Jahre begeistert, waren doch die Produkte mir schon in meiner Kindheit lieb und teuer. An die Erzeugnisse der DDR kam man ja, wenn auch mit Mühen, heran, aber die westlichen Produkte waren leider Mangelware, wenngleich mir ja meine Oma aus dem Westen sehr oft die „Micky Maus“ schickte. Comichefte wie „Fix und Foxi“ oder „Felix“ konnte man nur privat in beschränktem Umfang gegen etwas anderes ertauschen, „Kaupeln“ nannten wir das. Die Einfuhr von Comics in die DDR war verboten. Die DDR sah die harmlosen Druckerzeugnisse als „westliche Schund- und Schmutzliteratur“ an vor der die Bevölkerung „geschützt“ werden sollte, eine Einschätzung übrigens der sich auch in den 50er Jahren die Kirchen in Westdeutschland anschlossen, welche immer wieder gegen Comichefte in Kampagnen mobil machten. So wurde den Eltern seitens der damals extrem konservativ-reaktionären Kirchen empfohlen Kinder von diesen Comics aus "sittlichen" Gründen fernzuhalten.

Nach der Maueröffnung kam dann das „Comic-und Cartoon-Schlaraffenland“, denn man konnte bei diversen westdeutschen Händlern antiquarisch Hefte, Bücher und Alben bekommen. Die waren und sind teuer und da blieb es dann oft nur beim Kauf von Reprints, aber auch die erschlossen einem Künstler die einem bisher nur vom Namen bekannt waren. Neben Hergé (Tim und Struppi) war es besonders Bob Heinz der mir gefiel und da natürlich seine Comics der 50er Jahre, die einen ganz besonderen Charme austrahlen, den nur Comics der 50er Jahre haben. „Pit und Alf“, „Jan Maat“ und „Herlock Sholmes &. Co.“ sind die wohl interessantesten Comics von Bob Heinz. Die Originale erschienen im damals beliebten Piccoloformat, aber auch in normaler Heftform. Alte Originale habe ich nur sehr wenige, aber natürlich kaufte ich mir die diversen Reprintsammelbücher die auch ihren Dienst tun, nämlich den Leser erfreuen an den manchmal etwas naiven aber besonders liebenswürdigen Bildgeschichten.

Hier nun noch der Wikipedia-Link zu dem Zeichner Bob Heinz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bob_Heinz_(Comiczeichner)

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