Dienstag, 20. Oktober 2009

Raureifzeit














Das ist ein Wetter! Gestern Nachmittag dieser herrliche Sonnenschein, so daß ich auf meiner Terrasse mein Mittagsschläfchen machen konnte und dabei herrlich von der Sonne gewärmt und gebräunt wurde und dann diese vergangene sternenklare Nacht mit Frost. Heute morgen um 9.00 Uhr als ich durch den Garten ging überall Raureif, außer auf den Blumen an der wettergeschützten Terrasse. Schön, das Rot vieler Pflanzen, wie der Heidelbeere oder den Pfingstrosen. Die Zuckerhuttanne machte ihrem Namen alle Ehre und wirkte durch den Raureif wie leicht mit Puderzucker bestreut.

Wir müssen das Wetter nehmen wie es kommt, im Leben dagegen müssen wir nicht alles schicksalsergeben nehmen, ganz besonders nicht in einer kalten Gesellschaft wie der jetzigen. Da halte ich es mit der alten Parole „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!“ Natürlich sind uns Grenzen gesetzt und die großen Lebenslinien sind uns vorgegeben und da können wir tun was wir wollen und uns noch so anstrengen und wir werden trotzdem vielem nicht entrinnen können. Immer wieder müssen wir uns auch unserer eigenen Endlichkeit bewußt machen, aber einem Gartenfreund ist dies ja nicht fremd, denn er hat ja die Beispiele des Vergehens und Todes der Pflanzen Jahr für Jahr vor Augen.


Halt Dich bereit!

Wie vor ihrem Winter die Bäume
verlieren ihr farbiges Kleid,
verlassen mich Wünsche und Träume,
geduldig nur folgt mir das Leid.
Ich fühl es im Hallen der Winde,
im Fallen des Regens, die Zeit
gibt mir schon leise und linde
das Zeichen: Nun halt Dich bereit!

Walter Timmling (1897-1948)


Gedicht aus meiner Monografie über Walter Timmling, Reprint erschienen im Tanatra-Kunst-Verlag, Restbestände noch erhältlich, Bezugsquelle und Preis siehe:
http://barrynoa.blogspot.com/2008/12/der-tanatra-kunst-verlag-empfiehlt_15.html

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