Anläßlich meines gestrigen Blogbeitrags über die Blitzeiche von Heinz Schmidt-Rom, siehe:
http://barrynoa.blogspot.com/2020/07/heinz-schmidt-roms-1877-1965-bild-der.html
schickte mir der sympathische Dessauer Ebay-Antikhändler Lutz Libor, besser bekannt unter seinem Ebay-Namen albrecht-der-baer , Fotos von Bildern anhaltischer Maler, darunter auch Heinz Schmidt-Rom, siehe:
Lutz Libor ist als seriöser Händler bekannt, der 100 % zufriedene Käufer vorweisen kann, was nicht selbstverständlich ist. Bei seinen Angeboten findet man immer wieder Anhaltina. Er bot mir ein Bild von Schmidt-Rom an, welches ich sehr interessant finde, aber doch nicht so recht mein Geschmack ist, das Bild „Entenfang“ von Heinz Schmidt-Rom aus den 1930er Jahren. Es handelt sich um den Entenfang im südlichen Tiergarten von Dessau. Über dieses Gebiet kann ich einiges berichten, da ich mich schon Ende der 70er Jahre mit dem Tiergarten beschäftigt hatte, u.a. als Autor von Ausflugstipps für das monatliche Info-Heft der Abteilung Kultur beim Rat der Stadt Dessau "Dessauer Informationen" siehe:
Heute ist der Entenfang-See allerdings versandet und nur noch bei Hochwasser mit Wasser gefüllt. Es sieht jetzt so aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Dessau-Ro%C3%9Flau,_Entenfang.jpg
In den 1930er Jahren sah der "Entenfang" noch so aus, gemalt von Heinz Schmidt-Rom:
Dieser „Entenfang“ ist tatsächlich ein See wo man Enten fing. Fürst Franz ließ ihn anlegen. Es waren Buchten angelegt, die „Pfeifen“ genannt wurden, weil in den Büschen versteckt Jagdhelfer lauerten, die mit Pfeifen Entenlaute imitierten und damit die Enten anlockten. Die Enten, die auf dem See gelandet waren, ließen sich in die Buchten locken und wurden dann aus dem Hinterhalt erlegt, schon damals eine widerliche Sache, die hinterlistige Jagd der Menschen auf Tiere.
An den Rändern des Tiergartens stehen noch heute auffallend viele wilde Birnbäume. Auch die wurden auf Weisung von Fürst Franz angepflanzt, da die Wildbirne ein beliebter Baum für die Herstellung von Möbeln war.
Zu Zeiten von Fürst Franz gab es weiter nördlich vom „Entenfang“ eine 400 Meter lange Maillebahn für das damals beliebte Ballspiel „Palla a maglio“, welches aus Italien stammte. Der Ball wurde von der adeligen Gesellschaft mit einem Holzhammer über die Bahn getrieben. Von dieser Anlage ist allerdings nichts mehr erhalten.
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