Ich mag die Bilder von Heinz Schmidt-Rom (1877-1965) sehr, nicht nur deshalb, weil er ein Dessauer Maler ist, sondern auch weil mir seine Motive gefallen, einmal seine Südseebilder und zum anderen die Bilder von meiner geliebten dessau-anhaltischen Auenlandschaft. Besonders die wundervollen Solitäreichen hatten es Schmidt-Rom angetan, die in heutiger Zeit von den herrschenden Kulturbanausen massenhaft gefällt wurden. Es kann einen jammern, wie mit unserem Kulturerbe umgegangen wird, einfach nur ekelhaft, siehe dazu:
http://barrynoa.blogspot.com/2020/01/rodungen-ddr-parkdirektor-kurt-lein.html
http://barrynoa.blogspot.com/2020/01/unser-dessau-worlitzer-gartenreich-ohne.html
Ein Bild von Heinz Schmidt-Rom gefällt mir besonders, es ist das Bild der Blitzeiche, die in der Aue hinter dem Schweizer Haus (Leiner See) stand und noch zu DDR-Zeiten viele Schaulustige anzog. Sie wurde von echten Anhaltinern verehrt wie ein heiliger Baum. Großartig wie Schmidt-Rom diese Eiche malte, in der typischen Umgebung der Aue mit Wasserlachen und Wiesen, dazu die Landschaft in duftigen pastosen Farben.
Ich kannte das Bild gut, hätte es auch gern gehabt, aber es war mir 2016 finanziell nicht so recht möglich. Der Dessauer Antikhandel Neumann hatte es mit etlichen anderen Schmidt-Rom-Bildern 2016 im Angebot, siehe:
http://barrynoa.blogspot.com/2016/02/antikhandel-neumann-dessau-worlitzer.html.
Ich glaube, es kostete 450-500 Euro, eigentlich ein Schnäppchen! Desto erstaunter war ich, daß nun der jetzige Besitzer es in ein thüringisches Auktionshaus eingeliefert hatte und die hatten keine Ahnung, setzten das Bild mit einem Limit von 20 Euro an und es ging für sage und schreibe nur 25 Euro weg, siehe:
https://www.mehlis.eu/de/catalogs/9820/item/4032/
Dessauer Heimatfreunde hätten garantiert tüchtig mitgeboten, aber es ging ihnen so wie mir, daß sie das Angebot in Thüringen nicht kannten und zumal die Corona-Pandemie gerade seinen Höhepunkt hatte. Ich kannte den ehemaligen verstorbenen Besitzer des Bildes, ein Sammler von Anhaltina. Wüßte der das, daß sein Bild jetzt für 25 Euro verramscht wurde, würde er sich im Grabe umdrehen. Ein anhaltisches Bild in Thüringen zu verkaufen, war sowieso keine gute Wahl. Man sieht was da raus kommt.
Das Bild der Blitzeiche wurde 1930 von Heinz-Schmidt-Rom für 800 Reichsmark verkauft, eine enorme Summe, wenn man bedenkt, daß der Monatslohn eines Facharbeiters 188 Reichsmark in diesem Jahr betrug. Der Käufer des Bildes hat jedenfalls ein Schnäppchen mit nur 25 Euro gemacht.
Weitere Blogbeiträge zu Heinz Schmidt-Rom:
http://barrynoa.blogspot.com/2015/10/erinnerung-den-dessauer-maler-heinz.html
http://barrynoa.blogspot.com/2016/01/der-dessauer-maler-heinz-schmidt-rom.html
http://barrynoa.blogspot.com/2016/01/neu-bei-antikhandel-neumann-dessau.html
http://barrynoa.blogspot.com/2016/02/antikhandel-neumann-sudliche.html
http://barrynoa.blogspot.com/2016/02/schmidt-rom-1877-1965-bei-antikhandel.html
https://barrynoa.blogspot.com/2018/10/heinz-schmidt-rom-1877-1965-und-die.html
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