Freitag, 17. April 2020

Schildkröten, seit 220 Millionen Jahren auf der Welt - Menschen erst seit 500 000 Jahren




Viele Jahre hatten wir eine griechische Landschildkröte in meinem Elternhaus auf dem Dessau-Ziebigker Knarrberg. Selbst angeschafft hatten wir das Tier nicht, es lief uns zu und zwar hatten die Nachbarn unseres Nachbarn Milch-Wolter sich diese Schildkröte aus dem Urlaub in Bulgarien mitgebracht, obwohl sie keine Tierfreunde waren, was man schon an der herzlosen Haltung ihres Hundes sehen konnte, die einer Anzeige bedurft hätte, was aber nicht möglich war, da diese Typen sakrosankt waren (Schwester der Oberbürgermeisterin und auch sonst gefährlich). 

Als meine Mutter, eine engagierte Tierfreundin, über die schlechte Haltung des Hundes dieser Typen, der am Ende des Gartens in einem ehemaligen Hühnerstall eingesperrt war, mit dem Abschnittsbevollmächtigten der Polizei sprechen wollte, gab dieser ihr den guten Rat, die Sache nicht weiter zu verfolgen, da gegen diese Leute nicht anzukommen sei. Sie solle aber diese Auskunft für sich behalten, er meine es gut mit meiner Mutter. Er hatte recht, für viele Mitbürger in der DDR galten nicht die Gesetze für normale DDR-Bürger. 

Nun hatten wir das Pech in einer Siedlung von Einfamilienhäusern zu wohnen, deren ehemalige Siedler fast alle weggedrängt worden waren und ich schätze jeder zweite neue Hausbesitzer war bei der Stasi, was man aber nicht beweisen konnte, aber von der Narrenfreiheit, die diese Leute genossen, ablesen konnte. Bei Stasi denkt der unbedarfte Wessie an überzeugte Sozialisten, das Gegenteil war bei den meisten Stasileuten der Fall, sie waren spießbürgerliche Kleinbürger, die einem westlichen Lebensstil frönten, was man ihren Häusern ebenfalls ablesen konnte.

Jedenfalls mußte die Schildkröte ausgebüchst worden sein, was den ihrer Anwesenheit überdrüssigen Besitzer recht war, denn obwohl wir es ihnen sagten, daß die Schildkröte bei uns gelandet sei, kamen sie nicht um sie abzuholen. Wir drängten nicht, sondern erbarmten uns ihrer, da wir wußten, daß sie es bei denen nicht gut haben würde. Viele Jahre lebte Kröti bei uns, das war nach dem Tod unserer Dackelhündin Fanny. Jedes Jahr im Frühjahr freuten wir uns, wenn Kröti die lange Winterruhe überlebt hatte. Abgemagert fraß sie dann zu gern Ei und Kuhblumen und sonnte sich in unserem Garten - ein bescheidenes liebenswertes Tier. Da wir der Meinung waren, daß Kröti nicht immer allein leben sollte, gaben wir sie nach ca. 7 Jahren an eine Schildkrötenhalterin, wo sie Gesellschaft hatte. Ob das die richtige Entscheidung war, das kann man im Nachhinein nicht wissen, wir taten es aber nach bestem Wissen und Gewissen. 




In der indischen Mythologie gibt es den Scheibenwelt-Zyklus: Die Scheibenwelt wird von vier Elefanten getragen, die auf dem Rücken der Sternen-Schildkröte Groß-A'Tuin stehen, welche durch das Universum schwimmt. Eine moderne Adaption aus einem Film zeigt die Schildkröte  Groß-A´Tuin, die sogar fliegen kann. Auf ihrem Rücken trägt sie einen neuzeitlichen Menschen.





Schildkröten gibt es seit mehr als 220 Millionen Jahren. Schon im Obertrias bevölkerten sie die Erde. Was sind dagegen die höchstens 500 000 Jahre auf denen es Menschen auf der Erde gibt?!

Die Anpassungsfähigkeit der Schildkröten hat ihr Fortbestehen bis in die heutige Zeit sichern können, aber durch den Menschen sind heute aber viele Arten ausgerottet oder akut gefährdet. Der Mensch, das größte Untier auf der Erde! In seiner Unvernunft und Überheblichkeit sucht die Spezies Mensch seinesgleichen unter den Lebewesen. 





aus Wikipedia:

In vielen Teilen der Welt wurden und werden Wasser-, Land- und Meeresschildkröten verzehrt und auch deren Nester ausgenommen. Wie schnell der Mensch die Schildkrötenbestände dezimieren kann, lässt sich am Beispiel der Europäischen Sumpfschildkröte zeigen. Noch bis in das 19. Jahrhundert hinein im deutschsprachigen Raum durchaus häufig anzutreffen, wurde sie hier als Fastenspeise fast bis zum völligen Verschwinden abgefischt. Inzwischen ist sie in Deutschland und Österreich so selten geworden, dass sie nicht nur aus den heimischen Gewässern, sondern auch aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein als ursprünglich einheimische Tierart zu verschwinden droht.

Ebenfalls durch intensive menschliche Nachstellung ausgerottet oder nahezu ausgerottet wurden die Riesenschildkröten auf den Inselgruppen im Indischen und Pazifischen Ozean. Einem Seefahrerbericht zufolge konnte man um 1700 auf Rodriguez Island (Mauritius) noch Gruppen von 2000 bis 3000 Tieren finden. Sie lagen so eng zusammen, dass man „100 Schritte über ihre Panzer laufen konnte, ohne den Fuß auf den Boden zu setzen“ (Legaut 1691). Das Fleisch sei wohlschmeckend und bekömmlich und das Fett schmecke besser als die beste Butter in Europa. Es eigne sich auch hervorragend als Medizin gegen Verdauungsbeschwerden und Krämpfe. Anderthalb Jahrhunderte später fand eine wissenschaftliche Expedition nur noch ein paar wenige in der Sonne brüchig gewordene Panzerreste auf dieser Insel, aber keine lebenden Tiere mehr. Die Schiffsbesatzungen deckten ihren Bedarf jetzt auf den Galapagosinseln, oft 500–800 Tiere pro Schiffsladung.

Aber auch viele andere Schildkrötenarten gelten als Delikatesse und werden vom Menschen intensiv bejagt. Da es sich hierbei zu einem Großteil um Wildfänge handelt und sich die Populationen aufgrund der späten Geschlechtsreife nur langsam reproduzieren, stehen viele Arten vor der Ausrottung in freier Natur, zum Beispiel einige Arten der Gattung Cuora In den letzten Jahren richtet sich das Hauptaugenmerk auf die Lebensmittelmärkte in Südostasien, auf denen seit je her Schildkröten in großer Zahl angeboten werden. So werden jährlich etwa 10 Millionen Tiere in den Süden Chinas importiert (van Dijk u. a. 2001). Häufig sind es Arten, die inzwischen so stark bedroht sind, dass sie durch das Washingtoner Artenschutzabkommen eigentlich streng geschützt wären.

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