Samstag, 15. Januar 2011
Altes: Krimis aus dem Westen
Krimis zu bekommen war in der DDR kein Problem. Neben den Klassikern, wie Conan Doyles „Sherlock Holmes“ und den Romanen von Agatha Christie, die auch in der DDR verlegt wurden und die ich mit Begeisterung las, da hätte ich natürlich auch gern Edgar Wallace gelesen, nur den bekam man in der DDR nicht, wenngleich die bekannten Edgar-Wallace-Filme in den Kinos gespielt wurden. Aber es gab ja noch den Schwarzmarkt, wo man für teures Ostgeld Bücher aus westlicher Produktion bekam. Einige dieser damals so erworbenen Bücher habe ich immer noch, da sie mir bis heute sehr gefallen, so z.B. Bernhard Borges „Tod im Blausee“, Victor Gunns „Auf eigene Faust“, und Georges Simenons „Maigret verschenkt seine Pfeife“. Simenons Bücher gab es zu späteren Zeiten, so ab Mitte der 70er Jahre, dann auch in der DDR zu kaufen, aber man mußte dazu kommen, denn es waren etliche Autoren so gefragt, daß das Angebot die Nachfrage nicht decken konnte, aber man konnte Bücher ja immer noch in der Bücherei ausleihen und dies natürlich völlig kostenlos. Das Maigret-Taschenbuch kostete laut Eintrag in den 60er Jahren 2,40 Mark (West). 10 Ostmark mußte man schon hinlegen um so ein ausgelesenes Exemplar in der DDR zu bekommen. Der Umtauschkurs war also ungefähr 1 zu 4, ein durchaus üblicher Kurs zur damaligen Zeit auch für andere Dinge und ein einträgliches Geschäft für diejenigen die derlei Sachen aus dem Westen bekamen und dann hier verscheuerten.
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