Wer mich kennt, der weiß, daß ich in jungen Jahren Schlagzeug bei der Rockband „Yoyo´s“ gespielt habe, siehe auch: http://barrynoa.blogspot.com/2009/09/bn-und-seine-rockband-die-yoyos.html . Da war es klar, daß ich in der Zeit, da ich als Klubhausleiter die Möglichkeit hatte Bands und Musiker in „meine“ Klubhäuser zu holen, gern die Gruppen engagierte, die mir gefielen und wo ich als früherer Schlagzeuger Achtung vor der Spielkunst meiner Schlagzeugkollegen hatte. Auch reine Percussions-Gruppen engagierte ich da, obwohl sie nun nicht unbedingt den Massengeschmack des Publikums bedienten, zumal es oft in den Jazz hinein ging, der ja nun mal keine Musik schlichter Musikkonsumenten ist und zu DDR-Zeiten auch nicht war. Eine reine Percussion-Gruppe war z.B. „Africa Djolé“ aus Guinea, siehe meinen Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.com/2011/02/altes-aus-dem-gastebuch-von-bn-teil-5.html .
1981, da war ich Klubhausleiter des gerade neu eröffneten Klubhauses der Werktätigen Dessau-Alten, erfuhr ich, daß Andrea Centazzo (http://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Centazzo), der schon damals ein Weltspitzen-Schlagzeuger war, auf Europa-Tournee ging. Den mußte ich für „mein“ Klubhaus haben, dachte ich mir und bemühte mich ihn zu bekommen. Es klappte, im Juni 1981 trat er in Dessau-Alten auf, siehe auch alte Annonce, die ich eingescannt habe (das Centazzo-Konzert rot eingekästelt). Es war ein tolles Klangerlebnis und auch den ansonsten mehr einen einfacheren Musikgeschmack habenden Stammbesuchern gefiel es. Auch die kamen, denn westliche Musiker in der Provinz waren rar und die wollte man sich natürlich ansehen. Centazzo bekam seine Gage in Ostmark, und wie es damals so üblich war, kauften die Westkünstler dann in der DDR Waren dafür, die für sie von Interesse waren. Andrea Centazzo ist ja noch immer sehr aktiv, siehe seine Homepage: http://www.andreacentazzo.com. Aus dem Musikvideo-Angebot Centazzos bei youtube habe ich ein Video verlinkt, wo Centazzo in dem Stil spielt, wie er das 1981 in Dessau-Alten tat, siehe: http://www.youtube.com/watch?v=zVmq-L4qGAw .
Leider habe ich von dem damaligen Konzert keine Fotos, mein Fotoapparat hatte eine Macke, deshalb habe ich den damaligen Prospekt von Centazzo eingescannt, den er für die Veranstalter gedruckt hatte. Daß er in englischer und teilweise italienischer Sprache war, lag daran, daß er bei seiner Europa-Tournee ja nicht für jedes Land extra Prospekte drucken lassen konnte. Jazz-Freunde und Musikhistoriker wird dieser alte Centazzo-Prospekt erfreuen, inzwischen ist er antiquarisch und kaum jemand hat ihn noch, aber wie das bei mir so üblich war, solche Dinge habe ich selbstverständlich aufgehoben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen