Donnerstag, 9. Juli 2015

Guerrino Guardabassi (1841-1893): "Musik für ein Huhn"


Als Hühnerfreund freue ich mich über Bilder auf denen Hühner zu sehen sind. Motive mit Hühnern sind bei alten Meistern recht häufig, besonders wenn es um das Landleben geht, welches gern Künstler malten. Der zwar nicht zu den alten Meistern zählende italienische Maler Guerrino Guardabassi (1841-1893) ist so ein Künstler, wo des öfteren Hühner in seinen Bildern vorkommen.

Besonders obiges Bild mag ich sehr, allein der Titel ist niedlich: „Musik für ein Huhn“! Nun das Huhn wird sich zwar weniger für das Flötenspiel interessieren, sondern für die auf dem Boden liegenden Körner, aber allein der Titel sagt doch schon viel aus über die Wertschätzung des Künstlers Hühnern gegenüber und dies nicht nur als Lieferant von Eiern oder gar Fleisch.


Entzückend auch das mittlere Oelbild von Guardabassi eines Hofes mit einer die anwesenden Hühner und Küken fütternden Frau. Es ist dies Natur pur, kein geleckter spießbürgerlicher deutscher Hof und ein gepflegtes Haus, wie man es heute unisono in Deutschland sieht, sondern Idylle pur. Eine Idylle, die auf jeden Fall natürlicher ist als heutige Wohnkultur im deutschen Sauberkeitswahn, wo Hühner sowieso kaum noch gehalten werden und wenn, dann diese in Volieren und Ställe verbannt werden. Aber auch im heutigen Italien wird man derartige natürliche Idyllen kaum noch finden, deutsche und angelsächsische Leitkultur (Unkultur) sind bis in die südlichen Länder vorgedrungen.


Das dritte Bild von Guardabassi ist ein Aquarell und zeigt ein armes Mädchen, welches ein paar Hühner hütet, wahrscheinlich die einzigen, welche die Familie besitzt. Da diese armen Familien oft kein Stück Land besaßen, wurden die Hühner in einem kleinen Verschlag gehalten, aber Futter konnte aus Armutsgründen nicht gekauft werden und so mußte ein Mitglied der Familie jeden Tag mit den Hühnern losziehen und auf öffentlichen Wiesen und Flächen auf Futtersuche gehen.

Keine Kommentare: