Sonntag, 4. August 2019

Geliebte Kinderzeitschrift "Fröhlich sein und singen"

Ich, im Alter von 9 Jahren auf meinem Balkon, eine "Fröhlich sein und singen" lesend

Meine gesamte Kindheit begleiteten mich meine geliebten Kinderzeitschriften, zu denen auch „Fröhlich sein und singen“ gehörte. 

Nun war es ja nicht so, daß ich als Kind nur Kinderzeitschriften las, auch die Erwachsenen-Zeitschriften und Bücher meiner Eltern waren vor meinem Lesehunger nicht sicher. Aber auch die Kinderzeitschriften der DDR hatten nicht nur Unterhaltungscharakter, sondern sie hatten einen Bildungsauftrag. Man merkte es in der Kindheit immer wieder, daß Mitschüler aus bildungsfernen Elternhäusern, wo auch die Kinder nicht lasen, wo keine Zeitschriften abonniert waren, es kaum Bücher gab, daß die auch schlechte Schüler waren und es im Leben auch zu nichts brachten, denn was Hänschen nicht lernt, lernt auch Hans nimmermehr. 

Die bildungsfernen dummen Schüler waren auch als Kinder so gut wie nie naturbegeistert oder gar an Tierschutz interessiert, da sie nicht mit diesen Themen betraut waren. Scan 3 und 4 zeigt eine Geschichte, bei der es um Natur-und Tierschutz ging, der in der DDR der 50er bis Mitte der 60er Jahre den Kindern beigebracht wurde - ganze Pioniernachmittage drehten sich nur um Natur-und Tierschutz, während die Christenlehre der Kirche tier-und naturfeindlich ausgerichtet war. Während z.B. bei den Pionieren Nistkästen gebaut wurden, da lernte man in der Christenlehre beten und Märchen aus der Bibel. 

Allein durch diese eine Geschichte im 3. und 4. Scan lernten die Kinder, daß es ein Verbrechen war, einem Käfer ein Bein auszureißen. Auch die Kenntnisse über Pflanzen und Tiere wurden in solchen Geschichten geweckt. Noch heute kenne ich selbstverständlich Akelei oder Haselmaus. Als ich neulich einen ehemaligen Mitschüler nach diesen beiden fragte, da mußte er nur mit dem Kopf schütteln, hatte noch nie etwas davon gehört, geschweige denn wußte er, wie diese aussehen. 

Diese Ethik, die damals in den Zeitschriften vermittelt wurde, blieb haften, haften bis ins Erwachsenalter hinein. Dafür bin ich den Kinderzeitschriften der DDR noch heute dankbar.  

Was für eine tolle Zeitschrift für Kinder „Fröhlich sein und singen“ war, dies möchte ich an ein paar Scans aus dem Heft 7 von 1960 für alle die Leser zeigen, welche die damalige Zeit nicht miterlebt haben und die „Fröhlich sein und singen“ nicht kennen.


Mein geliebter Rabe Droll ("Vater" Jürgen Kieser, der "Vater" von "Atze" und den beiden Mäusen "Fix und Fax") als Redakteur auf dem Cover von Heft 7/1960. So ein Journalist wie Droll wollte ich auch werden. Schreibmaschine, Ventilator, genau so ein Telefon, ein Fotoapparat und Schwalben vor dem Fenster, die waren schon vorhanden!

"Droll" auch auf der Rückseite dieses Heftes

Wie in jedem Heft, ein Lied mit Noten und wie in jedem Heft eine Geschichte welche die Kinder zum Tierschutz ermuntern sollte, siehe:


Eine spannende Geschichte aus Indien

Lehrreiches von "Droll" übermittelt

Willy Moeses Comics durften nicht fehlen. Hier mit dem bekannten "Rumpelmännchen"

Für Bastler und Tüftler unter den Lesern, ein "Wundertuch"

Diese Sachen konnte man pausen und auf Stoff kopieren!

Eine ergreifenden Geschichte aus dem Warschauer Getto

Eine Geschichte aus dem hohen Norden

In jedem Heft: viele Rätsel-und Knobel-Seiten

dazu viele Comics, wie diesen von Krumbach und Paul

Keine Kommentare: